Frauen erheben neue Vorwürfe gegen Rammstein – jetzt gerät weiteres Bandmitglied in den Fokus
Frankfurter Rundschau
Gegen Sänger Till Lindemann wird bereits ermittelt, jetzt werden neue Vorwürfe gegen Rammstein laut. Diese richten sich gegen Keyboarder „Flake“.
Berlin – Ende Mai waren erstmals Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe erhoben worden, seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin. Lindemann wies Vorwürfe über seine Anwälte zurück, es gilt die Unschuldsvermutung.
Doch während Rammstein drei Konzerte in Berlin spielt, werden neue Vorwürfe gegen ein Bandmitglied öffentlich. Weitere mutmaßlich Betroffene gehen an die Öffentlichkeit. Im Fokus steht dabei Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz. Reporter von NDR und Süddeutscher Zeitung sprachen mit zwei Frauen, die von sexuellen Übergriffen berichten.
Tagesschau.de berichtet etwa von Jasmin Stevens, die eigentlich anders heißt, und aus einem Land in Südeuropa kommt. Im Dezember 2022 habe sie als 17-Jährige eine Bar im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg besucht. Dort habe sie Lindemann und Keyboarder „Flake“ getroffen. Im Verlauf des Abends sei sie gefragt worden, ob sie die beiden noch in „Flakes“ Landhaus in Brandenburg begleiten wollen. Sie habe zugesagt, da sie in Lindemann „absolut verknallt gewesen“ sei, wie die Frau den Reportern erzählte.
Im Landhaus soll es reichlich Alkohol gegeben haben. Die Betroffene habe sich irgendwann „stark berauscht“ in ein Bett gelegt. Lindemann sei in einem anderen Zimmer verschwunden. Dann soll sich „Flake“ zu ihr gelegt und als sie sich von ihm weggedreht habe, soll der Keyboarder sie wieder zurückgedreht und Sex mit ihr gehabt haben, so erinnert sie sich. Sie habe zwar nicht nein gesagt und sich nicht gewehrt, den Sex aber nicht gewollt. „Ich habe es geschehen lassen. Ich war wie off, abgetrennt von mir selbst“, schilderte Stevens den Reportern, sie sei einfach nur dagelegen. „Ich war mindestens super betrunken und er wusste es, weil er die ganze Zeit dabei war. Ich war einfach nicht mehr bei Sinnen.“
Stevens, die eine eidesstattliche Versicherung abgab, leide bis heute unter den Erfahrungen von damals und sei auch lange in Therapie gewesen. Bekannte der Frau bestätigten, dass sie immer wieder über den Vorfall von damals gesprochen hatte. Tagebuchaufzeichnungen, Fotos und Unterlagen der Therapeutin decken sich laut tagesschau.de mit ihren Aussagen.