Frankreichs: Harkis wollen Wiedergutmachung
DW
Algerische Hilfskräfte kämpften an der Seite der Franzosen im Algerienkrieg. Doch am Ende des Konflikts hat Frankreich sie im Stich gelassen. Jetzt hat Präsident Macron sich entschuldigt - doch das reicht manchen nicht.
Als der gebürtige Algerier Serge Carel in den 1950er Jahren anfing, für die französische Kolonialarmee in Algerien tätig zu sein, war er unheimlich stolz. "Meine gesamte Familie arbeitete damals für die Franzosen wir haben Frankreich immer geliebt. Es wäre für mich wie Verrat gewesen, mich der algerischen nationalistischen Befreiungsfront FLN anzuschließen. Außerdem hätte ich dann vielleicht auf meine Familienmitglieder schießen müssen", sagt Carel in einem Gespräch mit der DW, während er in einem Sessel in seinem Haus etwa 50 Kilometer südlich von Paris sitzt.
Damals hoffte er, dass er eine neue, französische Identität würde annehmen könnte, indem er seine algerischen Wurzeln hinter sich ließ. Und so wurde er ein sogenannter Harki (Haraka, Arabisch: Bewegung), eine Hilfskraft der französischen Kolonialarmee.