Frankreich stoppt Bus- und Straßenbahnverkehr
n-tv
Bereits seit drei Nächten stehen Autos in französischen Straßen in Flammen und werden Geschäfte geplündert. Um die Lage unter Kontrolle zu bekommen, ordnet das Innenministerium neue Maßnahmen an. Berlin, London und Washington rufen ihre Bürger zur Vorsicht auf. Präsident Macron spricht von einer Instrumentalisierung.
In Frankreich sollen ab 21 Uhr landesweit keine Busse und Straßenbahnen mehr fahren. Innenminister Gérald Darmanin habe die Präfekten in den Regionen angewiesen, den Verkehr dieser Transportmittel einzustellen, teilt das Innenministerium in Paris mit. Auch der Verkauf von Feuerwerkskörpern, von Benzinkanistern sowie entzündlichen und chemischen Produkten solle systematisch unterbunden werden.
Mit dem Erlass sollen weitere Ausschreitungen in dem Land verhindert werden. In der vergangenen Nacht wurden die dritte Nacht in Folge in mehreren Städten Geschäfte geplündert, Gebäude verwüstet und Feuer gelegt. 875 Menschen wurden festgenommen.
Die Proteste entzündeten sich am Tod des 17-jährigen Nahel M. Der Jugendliche war am Dienstag bei einer Verkehrskontrolle in der Pariser Vorstadt Nanterre von einem Polizisten erschossen worden. Gegen den Beamten wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Polizist sei der "vorsätzlichen Tötung beschuldigt" und in Untersuchungshaft genommen worden, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.