Frankfurter Ermittler über ermordeten 13-Jährigen: „Der Fall Tristan ist mein ständiger Begleiter“
Frankfurter Rundschau
Der Frankfurter Kommissar Uwe Fey ermittelt im Fall des ermordeten 13-Jährigen Tristan – auch nach fast 25 Jahren noch. Ein Auszug aus dem FR-Magazin „Frankfurter Tatorte“.
Womöglich wird auch dieser Text dazu führen, dass Menschen bei Uwe Fey anrufen und behaupten, sie könnten den Mordfall Tristan lösen. Fey weiß das, er kann damit umgehen. Er ist den Menschen auch nicht böse, im Gegenteil. Jeder Hinweis, mal abgesehen von den Tipps selbst ernannter Hellseher und Wünschelrutengänger, könne wertvoll sein, sagt der Kriminalhauptkommissar. Doch Fey, der 60 Jahre alt ist und in wenigen Monaten in Pension geht, ist auf der anderen Seite lange genug im Geschäft, um Wahrscheinlichkeiten richtig einschätzen zu können: Die Chance, dass tatsächlich ein Hinweis aus der Bevölkerung noch zur Festnahme des Mörders von Tristan Brübach führt, ist sehr gering. Dafür ist die Tat zu lange her. Fast 25 Jahre mittlerweile.
Dennoch berichten immer wieder Medien über den Fall. Vor allem in TV-Dokumentationen über ungeklärte Morde geht es regelmäßig um Tristan. „Und dann ist mein Postfach am nächsten Tag voll mit Hinweisen“, sagt Fey.
Dass der Mordfall weiterhin auch über Frankfurt hinaus ein großes Thema ist, liegt vor allem an der unglaublichen Brutalität, mit der das Verbrechen verübt wurde. Fest steht nach den Ermittlungen: Der 13-jährige Tristan Brübach traf seinen Mörder am Nachmittag des 26. März 1998 auf dem Nachhauseweg im Liederbachtunnel am Bahnhof Höchst. Der Junge wurde geschlagen und gewürgt, bis er bewusstlos war, und anschließend mit einem Schnitt in den Hals getötet. Dann entfernte der Täter dem Kind beide Hoden sowie Fleisch aus Gesäß und Oberschenkel.