Frankfurt: Starke Zweifel an Mietenbremse bei Vonovia
Frankfurter Rundschau
Das Wohnungsunternehmen Vonovia nutzt in Frankfurt seinen Spielraum für Mieterhöhungen offenbar in vielen Fällen weiter aus. Dabei hatte es einen Mietendeckel versprochen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach von einem „echten Meilenstein“, als das Wohnungsunternehmen Vonovia im März kurz vor der Kommunalwahl ankündigte, die Wohnungsmieten in Frankfurt drei Jahre lang im Schnitt um höchstens ein Prozent jährlich zu erhöhen. Diese Selbstverpflichtung werde die Preisentwicklung auf dem überhitzten Wohnungsmarkt dämpfen, sagte er.
Doch inzwischen mehren sich Hinweise, dass der Dax-Konzern es mit der Selbstverpflichtung nicht so genau nehmen könnte. Der DMB-Mieterschutzverein Frankfurt berichtet von zahlreichen Fällen, in denen das Unternehmen Mieterhöhungen anstrebt, die weit über der Marke von einem Prozent liegen. Teilweise seien die Mieterinnen und Mieter mit Erhöhungen von 15 Prozent konfrontiert, sagt Geschäftsführer Rolf Janßen im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. Damit nutze Vonovia den durch die Kappungsgrenze beschränkten Spielraum voll aus.
Vonovia-Vorstand Arnd Fittkau hatte zwar schon im März einzelne höhere Mieterhöhungen in Frankfurt nicht ausgeschlossen. Auch diese würden dann aber eher gering über dem vereinbarten Durchschnittswert liegen, hieß es damals auf Fragen.