Frankfurt: Noch mehr neue Hotels entstehen - doch es fehlt an Personal und Gästen
Frankfurter Rundschau
In Frankfurt entstehen immer weitere Hotels, doch das Personal ist knapp und die Geschäftsreisenden fehlen in der Stadt mit Flughafen und Messen.
Frankfurt am Main - Die Hotellandschaft in Frankfurt steht vor einem Wandel. Der zunehmende Konkurrenzdruck erfordert immer neue Konzepte. Obwohl die Branche seit Beginn der Corona-Pandemie in den Seilen hängt, entsteht mit fast jedem neuen Bauprojekt in der Stadt ein weiteres Hotel. Thomas Feda, der umtriebige Tourismusmanager der Stadt, führt bei seiner Tourismus- und Congress GmbH (TCF) eine interne Liste mit neuen Hotels, die in Frankfurt und dem nahen Umland in den kommenden Jahren entstehen sollen. Die Liste weist 29 Häuser mit knapp 7000 Zimmern aus. Doch selbst die TCF hat nicht den kompletten Überblick. So fehlt auf der Liste ein Hotel mit 282 Zimmern, das bis Ende 2025 im Allerheiligenviertel entstehen soll.
Aus aktueller Sicht ergeben die vielen neuen Hotels keinen Sinn. Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Hessen, kann sich die Aktivitäten nur so erklären: „Dieses Bauen ist ein Hoffen auf eine positive Zukunft.“ Denn vor der Pandemie seien Hotels für Investoren häufig Renditeträger gewesen. Doch schon jetzt steht Frankfurt bei der Hotelkapazität im Vergleich zu anderen Großstädten ziemlich weit vorn.
Damit ein Hotel rentabel ist, braucht es laut Wagner eine Auslastungsquote von mehr als 60 Prozent. „Das war auch schon vor der Pandemie eine Herausforderung“, so Wagner. Im diesjährigen Jahresmittel lag die Auslastungsquote der 226 Frankfurter Hotels bei 22 Prozent. Feda erinnert an die Zeit vor der Pandemie: „Bis 2019 ging es uns gut, da hat das schon gepasst mit Angebot und Nachfrage.“ 2019, dem bislang erfolgreichsten Jahr Frankfurts als Hotelstadt, wurden 10,8 Millionen Übernachtungen registriert. „Wenn wir Glück haben, schaffen wir dieses Jahr 3,5 Millionen“, so Feda. Frankfurt war schon immer geschäftsreiselastig, doch genau diese Klientel fehlt bislang und wird in diesem Umfang vermutlich nicht wiederkommen.