Frankfurt: Messerangriff auf schlafenden Sohn
Frankfurter Rundschau
Eine Mutter soll ihrem Sohn im Schlaf ein Messer in die Brust gerammt haben. Nun droht ihr eine dauerhafte Unterbringung in der Pschiatrie - denn es war nicht der erste Fall dieser Art.
Frankfurt - Am ersten Prozesstag wird lediglich die Antragsschrift verlesen. Aber der Fall eines versuchten Totschlags, der seit Freitag (19.11.2021) vor dem Landgericht Frankfurt verhandelt wird, ist dermaßen tragisch und entsetzlich zugleich, dass das alleine schon völlig ausreicht.
Die Beschuldigte, eine 51 Jahre alte Apothekerin, leidet an einer schweren psychischen Krankheit, auf die am ersten Verhandlungstag noch nicht näher eingegangen wurde. Aber auch die Staatsanwaltschaft ist der festen Überzeugung, dass die Frau nicht bei Sinnen war, als sie in der Nacht auf den 7. November 2020 gegen 0.40 Uhr mit einem Küchenmesser in das Schlafzimmer ihres 15 Jahre alten Sohnes ging – und dem Schlafenden das Messer gut zehn Zentimeter tief in die Brust stieß.
Als der verletzte Sohn dann hochfuhr und seiner Mutter zurief, „ich bin es!“, ließ sie sofort von ihm ab. Der Sohn flüchtete aus der Wohnung, die Mutter, vom Wahn wohl in die Verzweiflung gewechselt, stieß sich das Küchenmesser daraufhin selbst siebenmal in die Brust. Beide überlebten.