Frankfurt: Luftkampf am Commerzbank-Turm - Falke unterliegt Drohne
Frankfurter Rundschau
Am Amtsgericht Frankfurt läuft ein Prozess um einen Wanderfalken, der in der Innenstadt durch eine Drohne starb.
Frankfurt - Das ist jetzt mal ein Delikt, von dem man mit Fug und Recht sagen kann: So was hätt’s früher nicht gegeben! Im Juni 2020 wird zu Füßen des Commerzbank-Towers in Frankfurt eine Leiche gefunden. Es handelt sich um einen übel zugerichteten, gerade mal flügge gewordenen Wanderfalken. Nicht weit davon findet sich eine komplett demolierte Drohne.
Erste Ermittlungen ergeben, dass der Falke sein Leben im Luftkampf in 300 Meter Höhe gelassen hatte. Es ist zwar wahrscheinlich, dass es der Falke war, der den Erstschlag führte, denn der Falke in seiner Hybris kennt keine Furcht und hält sich für den König der Lüfte, obwohl dieser Titel seit den Gebrüdern Wright dem Menschen zusteht. Aber dennoch war der Falke im Recht, denn die Drohne hätte da gar nicht fliegen dürfen. Er schon.
Zweite Ermittlungen führen zum Drohnenpiloten, einem 30-Jährigen aus Berlin, der einen Strafbefehl über 60 Tagessätze à 30 Euro bekommt, dagegen Einspruch einlegt und zu seinem Prozess am Dienstagmorgen (23.11.2021) nicht am Amtsgericht erscheint, sondern seinen Anwalt als Verteidigungsdrohne schickt.