![Frankfurt: Impfangebot an der Hauptwache kommt gut an](https://www.fr.de/bilder/2021/11/08/91103187/27462794-ein-pieks-und-schon-kann-sich-wieder-in-das-getuemmel-an-der-hauptwache-gestuerzt-werden-foto-christoph-boeckheler-22ttQYL3pTef.jpg)
Frankfurt: Impfangebot an der Hauptwache kommt gut an
Frankfurter Rundschau
Von Beginn an gibt es viel Zulauf für die Sonderimpfaktion an der Hauptwache in Frankfurt. Der Gesundheitsdezernent will so Unentschlossene für eine Impfung begeistern.
In der B-Ebene der Hauptwache geht es geschäftig zu. Es ist Mittagszeit, viele Menschen strömen durch die unterirdische Passage. Manche holen sich gerade ihr Mittagessen, andere sind nur auf der Durchreise. Seit Montag können sich Interessierte in einer bis dahin leerstehenden Ladenzeile spontan gegen Covid-19 impfen lassen.
Obwohl die Aktion erst am Morgen begonnen hat, sind schon viele Plätze im Wartebereich des zur Impfstation umgebauten Raumes besetzt. Nadja Grösch sitzt auf einem der Stühle und wartet darauf, dass sie an die Reihe kommt. Sie ist 28 und arbeitet im medizinischen Bereich. Deswegen ist sie, trotz ihres relativ jungen Alters, schon zur Booster-Impfung in die Hauptwache gekommen. „Ich finde es echt super, dass es das hier gibt“, sagt sie und erzählt, dass sie zunächst ihr Glück beim Impfzentrum an der Messehalle versucht hatte. Da die Schlange dort aber zu lang gewesen sei, habe sie kurzerhand gegoogelt, welche Möglichkeiten es noch gäbe, um schnell und ohne großen Aufwand ihre Impfung zu bekommen. Ein Termin bei einer Hausarztpraxis kam für sie nicht infrage, da sie wegen ihrer Arbeitszeiten eher auf der Suche nach einem zeitlich flexibleren Angebot war. So wie Grösch sind die meisten, die sich hier um die Mittagszeit eingefunden haben, für ihre dritte Impfung gekommen. Aber auch ein paar vereinzelte Interessenten für Erst- und Zweitimpfungen warten darauf aufgerufen zu werden.
Auch für Gesundheitsdezernent Stefan Majer ist es immer wieder erstaunlich zu hören, dass sich viele Menschen zwar vornähmen, sich impfen zu lassen, aber es dann doch immer wieder verschieben würden. Er beobachtet, dass genau diese niedrigschwelligen Angebote wie jetzt an der Hauptwache – und wie sie schon während des Sommers auf der Konstablerwache angeboten wurden – viele Menschen doch noch zur Erstimpfung bewegen könnten. „Es braucht jetzt einen Ruck“, fordert er. Jetzt, wo der Druck durch Läden und Restaurants, die die 2G-Regel einführen, größer wird, sieht er auch in Frankfurt den Bedarf an Impfungen wieder steigen. Dabei betont er, dass nur durch eine Zusammenarbeit von Impfzentrum, den in der Stadt verteilten mobilen und temporären Impfangeboten und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ein Aufholen in Sachen Impfquote möglich sei. „Die Aufgabe ist so groß, das kann nicht einer alleine schaffen“, ist sich Majer sicher.