Frankfurt im Europa-League-Finale - aber kein deutsches Endspiel
ProSieben
Eintracht Frankfurt hat zum dritten Mal nach 1960 und 1980 ein Europapokal-Endspiel erreicht - für RB Leipzig hingegen ist der Traum vom Finale geplatzt.
Mit dem Abpfiff begann der Platzsturm: Eintracht Frankfurt hat seine berauschenden Wochen in der Europa League eindrucksvoll fortgesetzt und ist nur noch einen Schritt vom zweiten internationalen Titel der Vereinsgeschichte nach dem Gewinn des UEFA-Pokals vor 42 Jahren entfernt. Direkt nach dem 1:0-Sieg über West Ham United im Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag stürmten zahlreiche Fans auf den Rasen und feierten ihre Fußball-Helden. "Oh, wie ist das schön", hallte es durch die Arena. Kurzzeitig war die Lage außer Kontrolle geraten, die Polizei musste Eintracht-Anhänger aus der Nähe der Gästekurve zurückdrängen.
"Unglaublich. Ein Traum wird endlich wahr", sagte Eintracht-Präsident Peter Fischer am RTL-Mikrofon. "Das hat diese Stadt und das Umfeld verdient." Mit einem Triumph im Finale am 18. Mai in Sevilla gegen die Glasgow Rangers kann sich der hessische Club erstmals für die Champions League qualifizieren. "Da spielt Tradition gegen Tradition - Weltklasse. Jetzt wollen wir das Ding auch holen", sagte Fischer.
Vor 48.000 euphorisierten Fans wurde der laue Frühlingsabend in der Mainmetropole zu einer 90-minütigen Dauerparty ganz in weiß. "Finale oho", tönten die Eintracht-Fans - manche aus dem Block, viele auf dem Rasen, wo Trikots ausgezogen und Siegerfotos mit den Spielern geschossen wurden. "Das ist Frankfurt. Das ist Lebensfreude", sagte Fischer.
Rafael Borré (26. Minute) erzielte das Siegtor für das Team von Trainer Oliver Glasner, das nach dem 2:1-Hinspielsieg bereits mit einem Vorsprung in das Rückspiel gegangen war und im laufenden Wettbewerb weiter ungeschlagen ist. Die frühe Rote Karte von West Hams Außenverteidiger Aaron Creswell (19.) wirkte sich zusätzlich begünstigend aus und wurde von den Frankfurter Fans gefeiert wie ein eigenes Tor. In der 78. Minute sah auch noch West-Ham-Coach David Moyes Rot.