
Frankfurt Galaxy holen Titel: Feuerwerk und bunte Elefanten
Frankfurter Rundschau
Die Frankfurt Galaxy holen den Premierentitel in der European League of Football. Es ist ein Finale auf Augenhöhe gegen Hamburg
Das ganze Stadion hielt den Atem an. Ein letztes Mal segelte das Ei, von Phillip Andersen getreten, durch die Luft. So oft schon hatte der Däne an diesem Nachmittag die Lücke zwischen den beiden gelben Stangen erwischt. Wäre das dem 30-Jährigen auch diesmal wieder gelungen, hätten die Hamburg Sea Devils das erste Finale der European League of Football (ELF) in der Düsseldorfer Arena mit einem Punkt Differenz für sich entschieden. Doch aus einer Entfernung von 62 Yards stieß selbst der treffsichere Kicker an seine Grenzen.
Weder beim ersten noch beim zweiten Versuch, zu dem der Schiedsrichter den Hamburger wegen einer zuvor schon vom eigenen Trainer geforderten Auszeit animierte, erreichte er sein Ziel. Als die Assistenten des Referees auf der schmalen Seite endgültig abwinkten, gab es für die Spieler der Frankfurt Galaxy kein Halten mehr. Sie stürmten, ihre Helme schwenkend, über den Rasen. Headcoach Thomas Kösling, in gewohnt neonfarbenem Outfit im Trubel nicht zu übersehen, reckte immer wieder triumphierend die Faust in die Luft und fiel einzelnen Akteuren in die Arme.
Mit 32:30 (20:17) siegten die Hessen in diesem Drama und dürfen sich nun allererster Champion in der neuen kontinentalen Klasse nennen. Schaut man sich den Verlauf der Saison an, kam das nicht unerwartet. Bis auf die Auftaktpartie gegen eben genau die Hansestädter, die ihnen jetzt beim Endspiel gegenüberstanden, hatte der Spitzenreiter der Staffel Süd drei Monate lang alles und jeden dominiert.