Frankfurt: Fridays for Future melden sich zurück - „Tag X“-Demo geplant
Frankfurter Rundschau
Die „Fridays for Future“ waren in Frankfurt zuletzt wenig präsent. Das soll sich wieder ändern, vor allem beim globalen Aktionstag der Bewegung am 25. März.
Frankfurt - Kaum noch Demos, wenig öffentliche Sichtbarkeit: Zuletzt war es um die Frankfurter Ortsgruppe der „Fridays for Future“ ganz schön ruhig geworden. Die letzte große Demonstration der Klimaprotestbewegung in der Stadt gab es Ende September vergangenen Jahres, im Oktober fuhren die Frankfurter „Fridays“ dann zu bundesweiten Protesten nach Berlin. Seitdem war Ruhe, abgesehen von einer kleinen Demo im Januar gegen die Pläne der EU-Kommission, Atomkraft zukünftig als „nachhaltig“ einzustufen.
Doch der Schein trügt. Intern war bei der Frankfurter Ortsgruppe in den letzten Monaten offenbar einiges los, es wurde inhaltlich diskutiert und nach dem Wegzug einiger prägender Aktivist:innen auch umstrukturiert. Man wolle jetzt wieder raus aus der „Winterruhe“, berichten eine Aktivistin und ein Aktivist der Ortsgruppe im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. Es gebe gerade auch wieder viel Energie, obwohl es im Winter Momente gegeben habe, „wo die Motivation ziemlich tief lag“.
Am 25. März steht der nächste globale Aktionstag der Fridays for Future an, unter dem weltweiten Motto „People not Profit“ (Menschen statt Profite) soll es auch in Frankfurt eine große Demonstration geben. Die Vorbereitungen dafür liefen schon, so die beiden Aktivist:innen; wie in der Vergangenheit sollten wieder andere Initiativen, Gewerkschaften und Umweltorganisationen eingebunden werden. Die Vorbereitung sei komplex, weil wegen der Pandemie fast alle Treffen online stattfinden müssten.
Ansonsten habe die Ortsgruppe aktuell immer ein Auge auf die Entwicklung in Lützerath, so die beiden Sprecher:innen. Die Ortschaft in Nordrhein-Westfalen soll für den Braunkohle-Tagebau Garzweiler weichen, ein Landwirt vor Ort wehrt sich dagegen, dafür enteignet zu werden. Sollte die Räumung anstehen, werde es in Frankfurt eine „Tag X“-Demo geben, so die Aktivist:innen. Ansonsten sei die Ortsgruppe mittlerweile überzeugt, „dass Demos allein nicht reichen“. Man diskutiere daher nicht nur über Formen zivilen Ungehorsams, sondern denke auch darüber nach, in Frankfurt nach Räumen für ein „Klima-Jugendzentrum“ zu suchen. (Hanning Voigts)