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Franco A. in Offenbach kurzzeitig festgenommen
Frankfurter Rundschau
Der unter Terrorverdacht stehende Bundeswehroffizier Franco A. wehrt sich bei einer Kontrolle an der Haltestelle Ledermuseum gegen die Polizei. Ein Video des Vorfalls, das der FR vorliegt, dokumentiert die Festnahme.
Der Bundeswehroffizier Franco A., der eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet haben soll, ist am Freitagabend kurzzeitig in Offenbach festgenommen worden. Der FR liegen Videos von der Festnahme an der S-Bahnhaltestelle Ledermuseum vor. „Er ist einer Personenkontrolle unterzogen worden“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen mit. Anschließend sei er für polizeiliche Maßnahmen auf das Revier gebracht worden. Zu den Hintergründen wollte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.
Auf dem Filmmaterial ist zu sehen, wie eine Beamtin und ein Beamter mit Elektroschockpistolen um A. stehen. Der Polizist fordert A. auf sich hinzulegen, der sich mit erhobenen Armen weigert. „Ich werde mich nicht an die Wand lehnen, weil es keinen Grund dafür gibt, mich mit Gewalt zu behandeln“, sagt er mit fester Stimme und wischt sich dabei immer wieder die Augen. Offenbar, weil er eine Ladung Pfefferspray abbekommen hat. Er tue niemandem etwas und wolle gehen. „Ich werde Ihren Anweisungen, die rechtswidrig sind, nicht folgen“, sagt A.
Kurz darauf kommt ein weiterer Beamter mit seiner Kollegin hinzu und brüllt A. mehrfach an, sich hinzulegen und auf den Boden zu gehen. „Ich werde nichts tun, was sie sagen. Ich bin keine Gefahr für niemanden“, sagt A.. „Sie haben kein Recht mir etwas wegzunehmen.“
Im nächsten Video sind bereits zehn Beamtinnen und Beamten vor Ort. Fünf davon fixieren A. am Boden, der sich weiter weigert auf den Boden zu gehen. „Lassen Sie mich“, brüllt A. und: „Ich kriege keine Luft mehr. Ich ersticke.“
Die Umstehenden auf der Treppe, von denen einige A. erkannt haben, wie zu hören ist, lassen sich von der Polizei nicht vertreiben. Mit der Ankündigung eines Beamten, A. werde jetzt nach oben gebracht und die Umstehenden sollen jetzt zur Seite gehen, endet das Video.