Frührentner sollen unbegrenzt hinzuverdienen dürfen
n-tv
Zum Jahresende laufen Corona-Sonderregeln auch für Frührentner aus: Ab 2023 dürften sie wieder nur noch 6300 Euro anrechnungsfrei dazuverdienen. Eigentlich. Denn Arbeitsminister Heil will die Hinzuverdienstgrenze einem Bericht zufolge gänzlich abschaffen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will offenbar die Hinzuverdienstgrenzen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer streichen, die nach einem vorzeitigen Renteneintritt nebenher noch arbeiten. Das geht laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) aus einem Entwurf des Arbeitsministeriums hervor. Das Vorhaben soll demnach in Kürze zusammen mit anderen sozialrechtlichen Änderungen vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Bisher können Rentnerinnen und Rentner erst nach Erreichen der regulären Altersgrenze unbeschränkt nebenher arbeiten. Wer neben einer vorgezogenen Rente Arbeitslohn erzielt, muss eine Minderung oder gar den Wegfall des Rentenanspruchs fürchten. Dies betrifft zum Beispiel auch Bezieherinnen und Bezieher der Rente ab 63 für langjährig Versicherte. Nach geltender Gesetzeslage wäre von 2023 an nur noch ein Nebenverdienst von 6300 Euro im Jahr anrechnungsfrei.
"Die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten entfällt ersatzlos", zitiert die FAZ nun aber aus der Vorlage des Ministeriums. Es werde in diesen Fällen "keine Beschränkung des Hinzuverdienstes mehr geben". Außerdem ist demnach vorgesehen, die Grenzen für Hinzuverdienste der Bezieherinnen und Bezieher von Erwerbsminderungsrenten zu erhöhen, und zwar auf gut 17.000 Euro um Jahr.