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Fotojournalist in Taliban-Gefangenschaft: Angehörige befürchten Todesstrafe
Frankfurter Rundschau
Der afghanische Fotojournalist, Morteza Samadi, bangt um sein Leben. Die Taliban halten ihn seit Wochen gefangen und geben keine Auskunft über seien aktuellen Aufenthaltsort.
Kabul – Die Angst wächst beim afghanischen Fotojournalisten Morteza Samadi. Der 21-Jährige ist seit mehr als drei Wochen in Taliban-Gefangenschaft, nachdem er Frauen-Proteste in Herat unterstützte. Samadi war einer von mehreren Journalist:innen, die bei Straßenprotesten, Anfang September, inhaftiert wurden. Alle Journalist:innen wurden schnell wieder freigelassen, außer Samadi, dessen akutueller Aufenthaltsort derzeit unbekannt ist. Einige der Häftlinge gaben an, sie seien brutal gefoltert und zusammengeschlagen worden.
Nachdem die toten Körper hingerichteter Sträflinge auf den Straßen Herats präsentiert wurden, wächst nun Samadis Angst. Einer der Taliban-Gründer, Mullah Nooruddin Turabi, sagte in einem Interview mit der Presse, dass die neue Regierung unter den radikalen Islamisten, Hinrichtungen und Folter sowie Amputationen für Kleinkriminelle einführen werden.
Nachdem Gerüchte kursierten, dass Samadi in Afghanistan zum Tode verurteilt wurde, veröffentlichten die Taliban eine Erklärung, in der sie eine geplante Hinrichtung bestritten. Die Islamisten gaben an, dass sie den Fotografen befreien würden, sobald er durch die „Nationale Sicherheit gereinigt“ wurde, so die britische Tageszeitung The Guardian. Samadis Familie durfte seit seiner Verhaftung am 7. September lediglich ein Telefongespräch mit ihm führen und erhielt keine Informationen darüber, welche Strafe ihn erwarte.