Fotograf Andreas Mühe inszeniert Kanzlerin Merkel
DW
Die Bilder von Andreas Mühe spielen mit Realität und Fiktion. Aber eine Angela Merkel im Ruhestand? Die Dresdner Schau des Kanzlerfotografen macht neugierig.
Nach 16 Jahren Regierungszeit zieht Angela Merkel im Herbst aus dem Kanzleramt aus. Eine Zäsur auch für Annegret Klinker, Kuratorin an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ihr halbes Leben lang hieß ihre Kanzlerin Merkel. Zusammen mit Marion Ackermann, der Generaldirektorin des Museums, hat Klinker im Dresdner Lipsiusbau eine Fotoausstellung mit Werken des gebürtigen Chemnitzers Andreas Mühe arrangiert, die von Merkel erzählt - auch wenn die Politikerin nicht immer höchstpersönlich im Fokus steht. Die Kuratorin sagt denn auch: "Wir zeigen keine Angela Merkel-Schau, sondern eine Andreas Mühe-Ausstellung." Sie fungiert unter dem etwas kryptischen Satz: "Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist", ein Merkel-Zitat aus dem Jahr 2012. Damals äußerte sich die Kanzlerin zu den Aussichten für Deutschland. Neun Jahre später steht sie vor dem Ende ihrer Regierungszeit und findet sich auf den Fotos Andreas Mühes als politische Ruheständlerin wieder. Doch nicht sie ist auf den Fotos die Hauptfigur: Der 41-jährige Fotograf hat seine Mutter als Double von Kanzlerin Merkel eingespannt, gekonnt in Szene gesetzt und im längst ausrangierten Bonner Kanzlerbungalow abgelichtet.More Related News