
Forscher finden Küstentiere auf Plastikinseln im Pazifik
n-tv
Im Meer treibender Plastikmüll ist nicht nur eine Todesfalle für viele Meeresbewohner, sondern für einige von ihnen auch neue Heimat. US-Forscher finden knapp 40 Arten, die auf Müllbergen im Pazifik siedeln. Sie scheinen bereits Tausende Kilometer unterwegs zu sein.
US-Forscher haben in Plastikmüll aus dem Pazifik zwischen Hawaii und Kalifornien 37 Arten von wirbellosen Tieren aus weit entlegenen Küstengebieten entdeckt, die den schwimmenden Abfall auf offener See besiedeln. Die Anemonen und Schalentiere "bestehen nun im offenen Meer fort als wesentlicher Bestandteil einer neopelagischen (neuen, im Meer lebenden) Gemeinschaft, die von dem riesigen und sich ausdehnenden Meer aus Plastikmüll erhalten wird", heißt es in der Studie, die in der Zeitschrift "Nature Ecology and Evolution" veröffentlicht wurde.
Mehr als zwei Drittel der untersuchten Proben aus der gigantischen Müllinsel, die als Great Pacific Garbage Patch bekannt ist, enthielten Küstenarten, darunter Krebstiere, Seeanemonen und moosähnliche Kreaturen namens Bryozoen. Die Tiere stammten ursprünglich aus Küstengebieten in Japan oder anderen weiter entfernten Ländern und ernährten sich auf offener See von dem Schleim aus Bakterien und Algen, der sich auf dem Plastikmüll bildet.
Untersucht werden muss nun, inwiefern die Tiere sich in die Nahrungsketten auf offener See einfügen. Linsey Haram, die Hauptautorin der Studie, sagte, die Küstenarten siedelten auf denselben Kunststoffen wie die auf dem Meer heimischen Arten und konkurrierten dort womöglich um Nahrung. Ob die Auswirkungen positiv oder negativ sind, wurde noch nicht erforscht.

Disorazol Z1 ist ein Naturstoff, der normalerweise von Bakterien produziert wird. Er kann das Wachstum von Zellen verhindern und diese auch zerstören. Daher wird er bereits seit Längerem als mögliches Antikrebsmittel untersucht. Jetzt konnten Magdeburger Chemiker erstmals den Wirkstoff im Labor nachbauen.