Forscher finden hohe Mengen Mikroplastik in Fertigkompost
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Erhöhte Mengen Mikroplastik haben Wissenschaftler der Uni Bayreuth in Fertigkompost aus deutschen Kompostieranlagen gefunden. Die Forscher kritisieren die gesetzlichen Vorschriften zur Begrenzung von Kunststoffpartikeln in Kompost als unzureichend.
Bayreuth (dpa/lby) - Fertigkompost aus deutschen Kompostieranlagen enthält nach Erkenntnissen von Bayreuther Forschern eine große Menge Mikroplastik. Die Wissenschaftler haben handelsüblichen Fertigkompost systematisch auf bioabbaubare Kunststoffpartikel untersucht, wie die Universität Bayreuth mitteilte. Dabei hätten die Forschenden vier städtische Bioabfallverwertungsanlagen in Baden-Württemberg untersucht und eine hohe Zahl von Mikroplastik-Teilchen entdeckt, die kleiner als einen Millimeter seien.
Laut der Untersuchung machten diese Partikel zusammen 0,43 Prozent des Trockengewichts des Komposts aus - erlaubt sind nach der deutschen Düngemittelverordnung eigentlich nur 0,1 Prozent. Doch dieser Grenzwert bezieht sich nur auf Mikroplastik-Partikel, die größer als zwei Millimeter sind.
"Der gesetzlich definierte Grenzwert für den Anteil an bioabbaubarem Mikroplastik sollte künftig auch viel kleinere Partikel einbeziehen, um die Belastung von Agrarflächen deutlich zu verringern", sagte Professor Ruth Freitag, Leiterin der Studie und Inhaberin des Lehrstuhls für Bioprozesstechnik an der Uni Bayreuth, laut einer Mitteilung.