Forscher: Coronavirus befällt das menschliche Stresssystem
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Dresden (dpa/sn) - Das Sars-CoV-2-Virus greift laut einer Untersuchung mit Beteiligung Dresdner Wissenschaftler die Nebennieren und damit das zentrale Stressorgan des menschlichen Körpers an. Die Nebennieren produzieren die Stresshormone Cortisol und Adrenalin. "Für das Überleben von stressvollen Situationen, wie sie jetzt in der Pandemie mit der Corona-Erkrankung auftreten, ist das Organ unentbehrlich. Und sie sind wichtige Zielorgane des Sars-CoV-2- Virus", teilte das Universitätsklinikum Dresden am Freitag mit. Man habe das bei einer gemeinsamen Arbeit mit Forschern aus London, Regensburg und Zürich herausgefunden. "Die Ergebnisse unserer neuesten Arbeit zeigen nun erstmals, dass das Virus direkt und in relevantem Umfang das menschliche Stresssystem befällt", erklärte Stefan Bornstein. Der Professor ist Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III und des Zentrums für Innere Medizin am Universitätsklinikum in Dresden. Ob diese Veränderungen direkt zur Nebenniereninsuffizienz beitragen oder gar zu Long Covid - den Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung - führen, sei noch unklar. Dieser Frage müsse man in weiteren klinischen Studien nachgehen.
Für die Analyse seien in Dresden die Daten von 40 Patienten ausgewertet worden, die am oder mit dem Coronavirus verstorben sind, hieß es. Die pathologische Untersuchung der Gewebeproben habe eindeutige Anzeichen von Nebennierenentzündungen aufgewiesen.
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