Forscher bringen Corona-Infektion zum Leuchten
RTL
Eine Corona-Infektion an der Maske erkennen? Die Wissenschaftler entwickeln eine Maske, die bei Infizierten nach dem Tragen leuchtet.
Eine Corona-Infektion an der Maske erkennen? Japanische Forscher sagen: Ja, das geht! Die Wissenschaftler der Universität Kyoto entwickeln derzeit einen Mund-Nasenschutz, der durch ein Leuchten im Inneren der Maske anzeigt, ob ihr Träger mit dem Coronavirus infiziert ist.
Der Forschungsleiter, Yasuhiro Tukamoto, hatte früher bereits mit Antikörpern von Straußen gearbeitet. Auf diese Idee kam er, als er feststellte, dass Strauße sehr widerstandsfähige Vögel sind: "Strauße sterben sehr selten durch Schmutz, Krankheiten oder an kleineren Verletzungen – und sie werden 60 Jahre alt! Ich stellte fest, dass das Geheimnis ihres langen Lebens ist, dass sie gegen Infektionskrankheiten erstaunlich immun sind," sagt Tsukamoto dem britischen Online-Magazin "dezeen".
Um Corona-Antikörper bilden zu können, injizierten die Forscher den Vögeln zunächst das Spike-Protein des Coronavirus. Die Vögel bildeten Antikörper, die im nächsten Schritt den Straußeneiern entnommen und in abnehmbare Filter der Maske wieder eingesetzt wurden. Und so funktioniert das Ganze: Nach dem Tragen wird der Filter mit einer chemischen Flüssigkeit beträufelt. Fängt die Maske nun unter ultraviolettem Licht an zu leuchten, ist ihr Träger mit dem Coronavirus infiziert. Die Wirksamkeit des Filters wurde bereits in einem klinischen Test bestätigt, in dem die Testpersonen die Masken für acht Stunden tragen mussten.
Normalerweise werden in der wissenschaftlichen Forschung Antikörper von kleineren Tieren verwendet – wie Mäuse oder Kaninchen. Doch diese Verfahren sind meistens sehr teuer und kosten Millionen Dollar für nur ein Gramm. Im Gegensatz dazu kosten die Antikörper, die den Straußeneiern entnommen werden, nur 1000 Dollar pro Gramm. Zudem können sie in der relativ kurzen Zeit von zwei Wochen gesammelt werden.
Tsukamoto glaubt, dass die Masken dabei helfen, das Virus zu bekämpfen und Infektionen vorzubeugen. Außerdem könne die gleiche Technik auch bei anderen Viren, wie beispielsweise dem Grippevirus, angewendet werden.
Das Ziel der Wissenschaftler ist, schnell und mit geringem Kostenaufwand eine Infektion zu entdecken und so deren Verbreitung einzudämmen.Noch benötigt man eine Flüssigkeit und ultraviolettes Licht, um eine Infektion tatsächlich mit dem Filter der Maske nachzuweisen. Die Forscher arbeiten nun mit Hochdruck daran, eine Maske zu entwickeln, die die Infektion einfach unter dem LED-Licht eines Handys zum Leuchten bringt. Das Patent dafür ist bereits angemeldet. Die Forscher hoffen auf eine Massenzulassung im Laufe des Jahres. (psc)