Forscher benennen Pflanze falsch
n-tv
Auch in der Wissenschaft werden Fehler gemacht. Das beweist eine aktuelle Studie, in der beschrieben wird, wie eine bereits totgesagte und so benannten Pflanze wiederentdeckt wird. Zur Verwunderung der Forscherinnen und Forscher ist diese nicht einmal sehr selten.
Gerade beschrieben, schon "ausgestorben" - und dann doch wiederentdeckt: Die kuriose Geschichte einer Blütenpflanze in Südamerika beschreibt ein internationales Forschungsteam im Fachblatt "Phytokeys". Demnach wurde die zwar kleine, aber wegen ihrer orangefarbenen Blüten recht auffällige Pflanze zwar wiederholt von 1977 bis 1985 in Ecuador gesammelt, aber erst im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben.
Damals gingen Botaniker davon aus, die Pflanze wachse nur auf dem kleinen ecuadorianischen Höhenzug Centinela, der den Anden westlich vorgelagert ist und viele endemische Pflanzen beheimatet. In den 1980er und 1990er Jahren wurde der dortige extrem artenreiche Nebelwald fast vollständig abgeholzt. Zurück blieben ein paar kleine Waldinseln, umgeben überwiegend von Bananenplantagen.
In der Annahme, das Gewächs der Gattung "Gasteranthus" sei schon ausgestorben, gaben die Forscher ihm den Artnamen "G. extinctus". "Alle vier Proben stammen aus einem Wald, der komplett gerodet wurde, was wahrscheinlich zum Aussterben dieser Art geführt hat", schrieben Laurence Skog von der Smithsonian Institution und Lars Kvist aus Kopenhagen damals.
Die Mekong-Region umfasst Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Dem WWF zufolge können Forschende in der Region in nur einem Jahr mehr als 230 neue Tier- und Pflanzenarten ausmachen. Darunter sind eine gut getarnte Echse und eine Giftschlange mit langen Wimpern. Doch viele der Arten sind vom Aussterben bedroht.