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Formel 1: Was man zur Saison 2022 wissen muss
DW
Dank neuem Reglement soll die Formel 1 im Jahr 2022 attraktiver werden. Wer wird Weltmeister? Max Verstappen oder Lewis Hamilton? Welches Team hat die beste Aerodynamik? Und was ist sonst noch neu in der Formel 1?
Kurz gesagt: so einiges. Die Verantwortlichen der Formel 1 sprechen sogar von einer "Aerodynamik-Revolution" und das ist wohl nicht übertrieben. Insgesamt geht es um viele technische Details, die alle ein Ziel haben: Es soll künftig mehr Zweikämpfe und Überholmanöver auf der Strecke geben, das Gefälle zwischen Top-Teams und Nachzüglern nicht mehr so groß sein und insgesamt mehr Action in den Rennen stattfinden. Konkret haben die Boliden jetzt einen gewölbten Unterboden, der über Luftkanäle verfügt. Der Heckflügel ist geschwungen, die Seitenkästen der Rennwagen haben sich stark verändert. Die Beschränkungen beim individuellen Design lassen so viel Raum, dass die Teams zu sehr unterschiedlichen Lösungen gekommen sind, von denen sie sich versprechen, schnell zu sein. Der Frontflügel wurde vereinfacht, er besteht nur noch aus vier Elementen und ist direkt mit der Nase verbunden. Außerdem haben die Vorderräder Kotflügel.
All diese Anpassungen an den Aerodynamik-Komponenten reduzieren die Luftverwirbelung, die am Heck der Autos entsteht. Verfolger sollen daher enger dranbleiben und leichter überholen können. Szenen, in denen der Hintermann mehrere Runden lang nicht am vorneweg fahrenden Piloten vorbeikommt, obwohl er bei freier Strecke eigentlich schneller wäre, sollen der Vergangenheit angehören. "Ich denke, dass es viel enger wird und dass wir eine größere Gruppe von konkurrenzfähigen Rennställen haben werden", sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn.
Neben der Aerodynamik gibt es auch bei den Reifen Änderungen: Statt ballonartiger 13-Zoll-Pneus werden jetzt 18-Zoll-Reifen aufgezogen, die ein flaches Profil haben und Radkappen auf der Felge tragen. Außerdem wurde nach dem Eklat im letzten Rennen der Vorsaison der Renndirektor ausgetauscht. Im Dezember hatte Michael Masi Max Verstappen durch eine umstrittene Entscheidung in der letzten Runde ein Überholmanöver ermöglicht, das den Niederländer zum Weltmeister machte. Masis Aufgaben teilen sich ab sofort der Deutsche Niels Wittich, früher Rennleiter der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM), und Eduardo Freitas aus Portugal. Sie werden sich abwechseln und von Herbie Blash, einem erfahrenen Funktionär des Motorsport-Weltverbands FIA, als Berater unterstützt.
Dazu wird es einen virtuellen Rennkontrollraum geben, der in direktem Kontakt mit dem Rennleiter steht und - ähnlich wie der Videoschiedsrichter beim Fußball - bei einer besseren Entscheidungsfindung helfen soll. Außerdem wird der Funkverkehr zwischen Rennleitung und Teams nicht mehr öffentlich übertragen. Auch das ist eine Folge der "Masi-Gate" genannten Ereignisse im Finale der Vorsaison.
Auch in diesem Jahr kommt man bei der Suche nach dem Weltmeister nicht an Max Verstappen und Lewis Hamilton vorbei. Der Niederländer von Red Bull würde gerne beweisen, dass sein Titelgewinn aus dem Vorjahr im kontroversen Finale von Abu Dhabi kein Zufall war. Gleichzeitig will Lewis Hamilton, der sich um die WM von 2021 betrogen fühlt, zurück an die Spitze.