Formel 1: Ferrari und Charles Leclerc in Melbourne vorne
DW
Beim Großen Preis von Australien gelingt Charles Leclerc im Ferrari ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg. Weltmeister Max Verstappen kann das Rennen im Red Bull nicht beenden. Auch Sebastian Vettel hat Probleme.
"Die Einsamkeit des Langstreckenläufers" ist ein bekanntes Werk aus der britischen Literatur, das sogar verfilmt wurde. "Die Einsamkeit des Ferrari-Piloten" könnte ein passender Titel für den souveränen Sieg Charles Leclercs beim Großen Preis von Australien in Melbourne lauten - allerdings war der dazugehörige Film nicht sehr fesselnd. Unangefochten setzte sich der Ferrari-Pilot in Melbourne vor Sergio Perez im Red Bull und George Russell im Mercedes durch und feierte im dritten Rennen der Saison seinen zweiten Sieg. Leclerc hatte bereits zum Auftakt in Bahrain gewonnen, beim zweiten Rennen in Saudi-Arabien war er Zweiter geworden.
Anfangs war es aber durchaus abwechslungsreich: Bereits nach drei Runden musste das Safety Car ausrücken. Schuld war Carlos Sainz im zweiten Ferrari. Der Spanier kam eingangs einer Schikane von der Fahrbahn ab, verlor auf dem Rasen die Kontrolle über sein Auto, schlitterte dann einmal quer durch das heranrasende Feld über die Strecke und blieb schließlich im Kiesbett stecken. Am Ende der sechsten Runde ging es mit fliegendem Neustart weiter, bei dem Leclerc vor Verstappen und Hamilton blieb.
Der Ferrari-Pilot benötigte anschließend nur ein paar Runden, um sich mit einigen Sekunden von Verstappen abzusetzen. Der Niederländer klagte früh über Probleme mit dem linken Vorderreifen. Am Ende der 18. Runde kam Verstappen in die Box und holte sich neue Reifen. Leclerc wechselte erst vier Runden später seine Pneus und blieb nach dem Boxenstopp souverän vorne. Pech für den Monegassen: Nur Augenblicke später drehte sich Sebastian Vettel nach einem Fahrfehler und crashte in die Streckenbegrenzung. Erneut musste das Safety Car auf die Strecke, für den Deutschen war das Rennen beendet.
Beim zweiten fliegenden Neustart ging es knapper zu, nur mit Mühe schaffte es Leclerc, am Ende der Start-Ziel-Geraden vor Verstappen zu bleiben. "Das war sehr schwierig . Ich hatte Untersteuern im Auto", beschrieb der Ferrari-Pilot die Situation nach dem Rennen. "Aber es ist mir gelungen, das zu kontrollieren. Dann kam die Pace zurück."
Es war der letzte brenzlige Moment für den Führenden in Melbourne. Als der zweitplatzierte Verstappen in der 39. Runde seinen Boliden mit Motorschaden am Streckenrand abstellen musste, war das Rennen endgültig entschieden. Als der Weltmeister aus seinem Auto stieg, schlugen Flammen aus seinem Motorraum, der Red Bull musste gelöscht werden. Nach dem vorzeitigen Rennende in Bahrain, wurde Verstappen erneut von einem Schaden gestoppt. "Zwei Ausfälle, das ist natürlich unglaublich", sagte Verstappen anschließend bei Sky. "Wir haben megaviele Punkte verloren. Es war ein schlechter Sonntag. Das ist eine Katastrophe."