Formel 1: Charles Leclerc beschert Ferrari Sieg in Bahrain
DW
Mit einem Start-Ziel-Sieg sichert sich Charles Leclerc den Sieg beim Großen Preis von Bahrain. Ferrari feiert sogar einen Doppelsieg. Mercedes kann nicht konkurrieren, profitiert aber vom Pech der beiden Red Bull.
Ein anderer Sieger als sonst, viele Überholmanöver und immerhin ein paar Runden lang ein echtes Duell an der Spitze - das neue Reglement der Formel 1 hatte beim Saisonauftakt in Bahrain zumindest in Teilen die beabsichtigten positiven Folgen. Am Ende jubelte mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc ein Fahrer, er seit September 2019 kein Rennen mehr gewonnen hatte. Damals gewann der heute 24-Jährige den Großen Preis von Italien in Monza. Hinter Leclerc fuhren dessen Teamkollege Carlos Sainz und Lewis Hamilton im Mercedes auf das Podium.
"Die Saison beginnt bestmöglich", freute sich der Sieger. "Erster im Qualifying, Sieg im Rennen und schnellste Rennrunde. Vielen Dank an alle, die uns in den vergangenen zwei Jahren immer unterstützt haben." Auch Carlos Sainz war glücklich: "Ferrari ist zurück!", sagte er.
Für Leclerc, der von der Pole Position gestartet war, lief es von Anfang an nach Plan. Er gewann den Start und hatte bald einen einigermaßen komfortablen Vorsprung auf Weltmeister Max Verstappen herausgefahren. Nach zehn Runden waren es rund drei Sekunden. Doch nach dem ersten Boxenstopp war es dann plötzlich ganz knapp: Nur wenige Meter vor Verstappen, der eine Runde zuvor neue Reifen bekommen hatte, fuhr Leclerc zurück auf die Strecke. Es entwickelte sich ein packendes Duell zwischen den beiden, in denen ständig die Führung wechselte. Racing, wie es sich die Formel-1-Macher von ihren Reglement-Änderungen versprochen hatten - immerhin drei Runden lang. Erst nachdem Verstappen sich bei einem Überholversuch verbremste, schaffte es Leclerc wieder, sich abzusetzen. Kurze Zeit später betrug sein Polster wieder einige Sekunden.
Beim zweiten Stopp war wieder Verstappen vor Leclerc an der Box, um mit frischen Reifen vorbeizukommen. Erneut reagierte man bei Ferrari sofort und wechselte ebenfalls - diesmal war der Vorsprung beim Rausfahren etwas größer. Verstappen beschwerte sich daraufhin bei den Strategen in seinem Team. "Zweimal habt ihr mir gesagt, ich soll auf der ersten Runde langsam machen", fluchte er. "Das mache ich nie wieder!"
Für Spannung sorgte dann Pierre Gasly, der seinen AlphaTauri in der 44. von 57 Runden mit einem Motorschaden am Streckenrand abstellen musste, wo der Bolide Feuer fing und gelöscht werden musste. Es folgte eine Phase mit virtuellem Safety Car, einige Runden danach kam das echte Safety Car auf die Strecke. Erst in Runde 51 ging es mit fliegendem Neustart weiter. Bot sich damit doch noch einmal eine Chance für Max Verstappen? Allerdings hatte der Niederländer schon vorher über Probleme mit der Lenkung bei hoher Geschwindigkeit geklagt. Beim Neustart auf der langen Start-Ziel-Geraden in Sakhir hatte der Weltmeister dann keine Chance - und es lag nicht an der Lenkung. Leclerc zog mit hohem Tempo davon und fuhr das Rennen sicher nach Hause.