
Ford streicht Tausende Stellen in Köln
n-tv
Der in Europa kriselnde Autobauer Ford treibt weiter seine Umstrukturierung voran. Laut Betriebsrat fallen in den nächsten zweieinhalb Jahren bis zu 3200 Jobs in Köln weg. Ein Branchenexperte sieht für die Zukunft des US-Konzerns in der Domstadt schwarz.
Der Jobabbau beim Autobauer Ford in Köln geht weiter. Das Management wolle in den nächsten zwei bis zweieinhalb Jahren bis zu 3200 Stellen abbauen, sagte die Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, Katharina von Hebel. Das wäre die Maximalzahl für den "schlimmsten Fall". Anfang des Jahres hatte Ford in der Domstadt noch 14.000 Mitarbeiter. Der US-Konzern hat schon eine Umstrukturierung hinter sich, vor drei Jahren hatte Firma noch knapp 18.000 Beschäftigte in der Stadt am Rhein.
Für die Beschäftigten sei die Lage "erschütternd", sagte die Betriebsrätin. "Die Kolleginnen und Kollegen sind verängstigt und total verunsichert, wie es jetzt mit ihnen weitergeht." Den Griff zum Rotstift begründet das Management unter anderem mit einer Zentralisierung in den USA. Ford ist im Umbruch, der lange auf Verbrennungsmotoren fokussierte US-Autokonzern brachte sich erst spät auf Elektrokurs. Dabei setzt die Firma auch künftig auf den Kölner Standort, der mit Milliardeninvestitionen für die Fertigung neuer Elektromodelle umgebaut werden soll. Im Werk in Saarlouis steht die Produktion hingegen vor dem Aus.
Auch die Politik reagierte betroffen. Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Christian Joisten, sprach von einem "Schock für uns alle in Köln" und warnte vor einer "drohenden Deindustrialisierung unseres Landes und unserer Region". Eine neue Strategie sei nötig.