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Foodwatch-Gründer Bode rechnet mit den Grünen ab
Die Welt
Thilo Bode erwartet trotz der Regierungsbeteiligung der Grünen keine Fortschritte beim Klima- und Verbraucherschutz. „Ich habe da überhaupt keine Hoffnung, schon gar nicht bei den Grünen“, sagt der Foodwatch-Gründer. Er ahne, „auf welche Kompromisse sie sich in der Koalition einlassen“.
Foodwatch-Gründer Thilo Bode bezweifelt, dass die neue Bundesregierung wesentliche Fortschritte beim Klima- und Verbraucherschutz machen wird – trotz der Beteiligung der Grünen. „Ich habe da überhaupt keine Hoffnung, schon gar nicht bei den Grünen“, sagte der 74-Jährige dem „Spiegel“. Bei der Partei klafften „Anspruch und Wirklichkeit besonders weit auseinander“. Sie wolle an der Macht bleiben, und er ahne, „auf welche Kompromisse sie sich in der Koalition einlassen. Wir müssen den Druck weiter erhöhen“.
Bode war in den 90er-Jahren Geschäftsführer von Greenpeace und gründete 2002 die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“, zuletzt war er dort internationaler Direktor. Ende November zieht Bode sich zurück. „Foodwatch“ war angetreten, Verbraucher besser zu schützen und den Einfluss der Lebensmittelindustrie zurückzudrängen – er zieht eine ernüchterte Bilanz seiner NGO-Arbeit: „Diese großen Ziele haben wir nicht erreicht, da sollte man nichts beschönigen.“