Foo-Fighters-Drummer mit Charisma - Taylor Hawkins stirbt auf Tour
ProSieben
Gerade erst trat er mit seiner populären Rockband Foo Fighters in einer Horrorkomödie auf - da schockt die Nachricht von Taylor Hawkins' Tod während einer Tournee die Musikwelt. Mit dem 50-Jährigen stirbt ein Schlagzeuger, der großes Können und Charisma vereinte.
Er hatte einen Job, um den ihn viele beneidet haben dürften - oder auch nicht, denn seine Aufgabe war durchaus delikat. Taylor Hawkins, der jetzt völlig überraschend mit nur 50 Jahren auf einer Tournee in Kolumbien gestorben ist, saß seit 1997 am Schlagzeug der Foo Fighters. Und deren Frontmann Dave Grohl, einst Drummer bei den Grungerock-Ikonen Nirvana, kannte sich mit Trommeln, Becken und Hi-Hats so gut aus wie kaum ein anderer, er setzte sich immer noch gern selbst ans Drumkit.
Ein anspruchsvoller Chef, soviel steht wohl fest. Doch Hawkins wurde in der mit zwölf Grammys ausgezeichneten, weltweit populären US-Hardrockband zur festen Größe, sogar zu einem der besten Schlagzeuger der Welt. Mehr als das: Im Gegensatz zu Kollegen, die hinter ihrer "Schießbude" brav den Takt angeben, feste schwitzen und ansonsten zu den weniger beachteten Bandmitgliedern gehören, war dieser am 17. Februar 1972 geborene Musiker eine echte Show-Größe mit eigenem Künstlerprofil.
So wiesen die Foo Fighters in der Nacht zum Samstag in ihrer Twitter-Botschaft zu Hawkins' Tod direkt auf das große Können und das einnehmende Charisma ihres Schlagzeugers hin: "Sein musikalischer Geist und sein ansteckendes Lachen werden für immer unter uns allen weiterleben." Die stets kumpelhaft auftretende Band teilte außerdem ihre tiefe Trauer mit: "Die Familie der Foo Fighters ist durch den tragischen und verfrühten Verlust unseres geliebten Taylor Hawkins am Boden zerstört." Nach Angaben des Musikfachblatts "Metal Hammer" hinterlässt er seine Frau Alison und drei gemeinsame Kinder.
Der US-Musiker sei tot in einem Hotel in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá aufgefunden worden, berichtete zunächst das Nachrichtenmagazin "Semana" am Freitag (Ortszeit) online. Die Band sollte dort beim Musikfestival Estereo Pìcnic auftreten. Wie es mit den Auftritten der Foo Fighters weitergeht, war zunächst unklar - schnell war am Samstag von einem Abbruch der Südamerika-Tournee die Rede. Für den 8. Juni ist ein Deutschland-Termin der 2021 in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommenen Band in Berlin geplant.
Oliver "Taylor" Hawkins war zwar gebürtiger Texaner, wuchs jedoch mit viel Sand und Sonne in Laguna Beach/Kalifornien auf, wie das Internetlexikon Allmusic schreibt. Seinen Künstlervornamen wählte er demnach in Anlehnung an eines seiner Schlagzeug-Vorbilder: Roger Taylor von der britischen Mega-Band Queen. Auch Stewart Copeland (The Police) und Phil Collins (Genesis) beeinflussten den Musiker, der erstmals in den 90ern als Mitglied der Live-Band von Songwriterin Alanis Morissette ("Jagged Little Pill") hervortrat.