
Flug ins Ungewisse
Frankfurter Rundschau
US-Streitkräfte bringen afghanische Flüchtlinge nach Ramstein – und dann nach Washington. Viele sind aber gezwungen, die gefährlichere Flucht über Land zu wagen.
Es ist eine ungewöhnliche Szene in einem Hangar der US-Air Base Ramstein. Dort wo sonst Militärflugzeuge gewartet werden sitzen 264 afghanische Flüchtlinge auf Stuhlreihen hinter Absperrgittern, die sie von den Soldatinnen und Soldaten abtrennen. Die Frauen, Männer und Kinder scheinen ruhig nach der jüngsten Etappe ihrer Flucht vor den Taliban in eine ungewisse Zukunft in den USA. Gespräche mit ihnen sind nicht erlaubt. Das US-Militär fürchtet, die Dschihadisten könnten in Afghanistan zurück gebliebene Familienangehörige der Geflohenen bedrohen. Die US-Armee hat sie nach Auskunft von General Jeffrey Lee Harrigian von Kabul nach Katar geflogen. Von dort ging es weiter auf den Militärflugplatz in der Nähe von Kaiserslautern. Rund 9000 afghanische Flüchtlinge sind nach Angaben des US-Militärs bislang in Ramstein angekommen, 2500 von ihnen konnten bereits in die Vereinigten Staaten weiterreisen. Die anderen sind in einer Zeltstadt auf dem Areal untergebracht und werden dort von den rund 11 000 US-Soldatinnen und -Soldaten des Stützpunktes versorgt. Für diesen Teil der Mission arbeitet das Militär mit den umliegenden Gemeinden und zuständigen Behörden zusammen.More Related News