Fledermaus mit Riesenohren: Langohr braucht Unterstützung
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Das Graue Langohr gilt als vom Aussterben bedroht. Immerhin: Zuletzt haben Fledermaus-Experten in Thüringen auch positive Entdeckungen gemacht.
Rudolstadt (dpa/th) - Kleiner Lichtblick für ein bedrohtes Fledertier mit großen Ohren: Experten haben neue Kolonien einer besonderen Fledermausart in Thüringen gefunden. "Die Entdeckung von vier Wochenstuben stellt einen großen Erfolg bei den Anstrengungen zur Erhaltung des Grauen Langohrs dar", sagt Michael Franz. Der Sachverständige für Fledermäuse betreut ein maßgeblich vom Thüringer Umweltministerium finanziertes Projekt zum Schutz des Grauen Langohrs. Es soll die Situation der vom Aussterben bedrohten Fledermausart im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und im Saale-Orla-Kreis verbessern.
"Wir wissen nicht, wie viele Kolonien dieser Art noch existieren, weil die Tiere sehr versteckt leben", so Franz. Als typische Dorffledermaus hat das Graue Langohr laut Bundesamt für Naturschutz fast ausschließlich in und an Gebäuden seine Quartiere - und dort vor allem in schlecht einsehbaren Nischen und Ritzen, hinter Abdeckungen auf Dachböden oder auch in Kellern. Die Dächer von Dorfkirchen seien besonders beliebt, sagt Franz. Deshalb mache er sich beispielsweise gezielt in solchen Kirchen auf die Suche nach dem Grauen Langohr. Oft erfolge ein Nachweis erst indirekt, durch Fledermauskot. "Nach längerem Suchen bekommt man sie dann auch mal zu Gesicht", so Franz.
Doch an Unterkünften fehle es den Tieren zunehmend. Neubauten und Sanierungsmaßnahmen lassen kaum Rückzugsräume für die Fledermäuse. Dazu komme ein rapider Rückgang bei der Population von Nachtfaltern. Doch gerade diese stünden ganz oben auf dem Speiseplan des Grauen Langohrs. Der Wegfall von Streuobstwiesen sowie fehlende Blühstreifen, intensive Landwirtschaft und Lichtverschmutzung nennen Naturschützer etwa als Gründe für den Insektenrückgang.