Flüchtlinge in Hannover erhalten Bezahlkarten
n-tv
In vielen Städten müssen Flüchtlinge bisher immer wieder Schlange stehen, um an ihr Geld zu kommen. In Hannover soll sich das jetzt ändern - auch zugunsten der Verwaltung, sagt der grüne OB Onay.
Hannover (dpa/lni) - In der Diskussion um eine Bezahlkarte für Flüchtlinge geht Hannover mit einem eigenen Ansatz voran: Asylbewerber ohne deutsches Bankkonto bekommen ihr Geld in Niedersachsens Landeshauptstadt künftig als Guthaben auf eine Debitkarte gebucht. Das soll die Verwaltung entlasten, Kosten senken und die Teilhabe der Migranten verbessern, sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) bei der Vorstellung der Sozialkarte am Freitag.
Anders als in der bundespolitischen Debatte gelegentlich gefordert, sind mit der Karte keine Auflagen verbunden. Die Empfänger können ihr Geld für das ausgeben, was sie wollen, im In- wie im Ausland. Eine Kontrolle findet nicht statt. Auch das Abheben von Bargeld ist möglich. Technisch könnten bestimmte Branchen, etwa Anbieter von Glücksspielen, zwar von der Nutzung ausgeschlossen werden. Onay betonte aber: "Es wird keine Einschränkungen in Hannover geben."
Mehr Geld bekommen die Flüchtlinge mit der Umstellung nicht. Sie sollen aber nicht mehr Schlange stehen müssen, um von der Stadt sogenannte Verpflichtungsscheine zu erhalten. Mit diesen mussten sie bislang weiter zur Sparkasse, um dort das Geld in bar zu erhalten.