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Flüchtlinge bei Paralympics: Inspiration statt Bürde
DW
Zwölf Millionen Flüchtlinge leben mit einer Behinderung, doch in Politik und Medien werden sie kaum erwähnt. Bei den Paralympics in Tokio wollen sechs Athleten mit Fluchterfahrung nun für positive Schlagzeilen sorgen.
Shahrad Nasajpour möchte weniger über seine Flucht sprechen, sondern mehr über das Ankommen. In seiner Heimat Iran wurde ihm das ganze Leben lang eingeredet, dass die USA der Erzfeind seien. Nun landete er 2015 in San Francisco, als politischer Flüchtling mit gebrochenem Englisch. "Ich war auf mich allein gestellt, ich habe meine Familie vermisst", sagt er im Videointerview und wirkt nachdenklich. "Ich musste mir diese neue Welt erst erschließen." Der 31-Jährige lebt seit der Geburt mit einer zerebralen Lähmung, auf seiner linken Seite ist seine Beweglichkeit eingeschränkt. Er hatte sich schon immer für Sport interessiert, spielte Tischtennis, wechselte später zum Diskuswerfen und Kugelstoßen. Für den Iran nahm er 2011 an der Para-Juniorenweltmeisterschaft in Dubai teil, doch immer wieder geriet er in Konflikt mit den religiösen Regeln der Islamischen Republik. Zum Beispiel, weil er bei einem Wettbewerb einer Frau die Hand reichte. Irgendwann ließen ihn die Funktionäre nicht mehr trainieren, es wurde gefährlich, daher flog er in die USA und beantragte Asyl.More Related News