
Firmen in EU drohen härtere Steuerregeln
n-tv
Einige große Unternehmen verschieben Gewinne in Länder mit niedrigen Steuersätzen, um so Zahlungen an den Fiskus zu drücken. Strengere EU-Regeln sollen das verhindern, darauf einigen sich EU-Unterhändler. Finanzexperten sehen darin einen "Meilenstein für Steuergerechtigkeit".
Große Unternehmen in der Europäischen Union müssen künftig offenlegen, wie viel Steuern sie in welchem Land zahlen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich auf Regeln für das sogenannte Country-by-Country-Reporting. Dies bestätigten Teilnehmer der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Das Vorhaben soll helfen, Steuersparmodelle von Firmen zu begrenzen. Mit der Einigung endet ein fünfjähriger Streit. Die EU-Kommission hatte schon 2016 den Vorschlag zur Änderung der Rechnungslegung gemacht. Die Country-by-Country-Regeln sollen für multinationale Unternehmen mit weltweit mehr als 750 Millionen Euro Umsatz gelten. In einem länderbezogenen Bericht sollen sie unter anderem die Nettoumsätze, Gewinn oder Verlust vor Steuern und die tatsächlich gezahlten Ertragssteuern veröffentlichen. Die Daten sollen für alle EU-Staaten aufgeschlüsselt werden. Dies gilt auch für Länder auf der sogenannten Schwarzen Liste der Steueroasen sowie für Staaten, die mindestens zwei Jahre hintereinander auf der sogenannten Grauen Liste stehen, derzeit zum Beispiel die Türkei.More Related News