
Filmfestival Stuttgart: Neuer Blick auf Indien
DW
Das diesjährige Festival zeigt Filme aus allen Ecken Indiens. Ein Bollywood-Star ist auch dabei, Mainstream-Kost gibt es trotzdem nicht.
Noch vor wenigen Jahren hieß das Stuttgarter Filmfestival "Bollywood and Beyond" ("Bollywood und alles darüber hinaus"): Es wurden vor allen Dingen Mainstream-Filme aus Indien gezeigt, Arthouse-Produktionen gab es nur am Rande zu sehen.
Aber die vielen aufwendigen Tanz-und-Sing-Filme wurden für die Organisatoren des Festivals langsam zu teuer.
"Bollywood, das kann man ganz klar so sagen, ist eine Riesenindustrie, und da konnten wir als kleines Festival in Stuttgart gar nicht mithalten", so Hans-Peter Jahn, Pressesprecher des Indischen Filmfestivals. "Die Preise, die die großen Bollywood-Filme verlangen, hätten wir nicht bezahlen können, geschweige denn, dass wir überhaupt einen Star aus diesen Filmen hier in Stuttgart hätten präsentieren können."
Ohnehin scheinen neue, engagierte Filmemacher dem Bollywood-Film den Rang abzulaufen, so Jahn. Glück im Unglück: Lockdowns in der Corona-Pandemie machten es großen Filmproduktionen zwar schwer, kleinere Low-Budgetfilme litten aber nicht so sehr - und fanden auf Streaming-Plattformen wie Amazon Prime und Netflix ein weltweites Publikum.
Beim diesjährigen Festival laufen Filme aus beinahe jedem Teil Indiens. Ein Höhepunkt ist die Dokumentation "Writing with Fire" ("Mit dem Feuer schreiben") von Sushmit Ghosh und Rintu Thomas.