
Fiktive Testzentren: Bande soll Millionen ergaunert haben
n-tv
Mehr als 16 Millionen Euro für Corona-Tests, die gar nicht gemacht wurden - weil es auch gar kein Testzentrum gab. Ein mutmaßlicher Betrugsfall im Raum Köln wirft erneut ein Schlaglicht darauf, wie Kriminelle die deutsche Corona-Politik ausgenutzt haben sollen.
Köln (dpa/lnw) - Eine Betrüger-Bande soll sich mit der Abrechnung von erfundenen Corona-Tests aus nicht existenten Testzentren im Raum Köln mehr als 16 Millionen Euro erschlichen haben. Darüber berichteten am Dienstag Staatsanwaltschaft und Polizei, nachdem die Ermittler in den Stunden zuvor mit Durchsuchungen gegen Verdächtige vorgegangen waren und vier Haftbefehle vollstreckt hatten. Insgesamt gebe es 22 Beschuldigte in dem Verfahren, teilten sie mit. Der "mutmaßliche Hauptdrahtzieher" sei auf Sizilien festgenommen worden.
Das mutmaßliche Vorgehen der Gruppe sei geradezu "simpel" gewesen, sagte Kriminaldirektor Michael Esser. "Es hat selbst uns erfahrene Ermittler erstaunt, dass man mit wenigen vorbereitenden Handlungen letztendlich unentdeckt so viel Geld beiseiteschaffen kann."
Die Verdächtigen sollen ein Schreiben der Stadt Köln zur Bescheinigung eines Testzentrums bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein verfälscht haben. Dabei sei eine real existierende Teststellen-Nummer eingefügt worden. Woher die mutmaßlichen Täter sie hatten, ist noch unklar. Allerdings sei eine solche Nummer etwa auf Mitteilungen zu Testergebnissen zu finden, erläuterte Esser.
