
FIFA benennt Krieg nicht, hisst russische Flagge
n-tv
Auf dem FIFA-Kongress ruft Präsident Gianni Infantino zu Frieden auf, vermeidet es aber, den russischen Angriffskrieg auch als solchen zu benennen. Dabei meldet sich kurz zuvor der ukrainische Verbandspräsident in schusssicherer Weste aus dem Kriegsgebiet. Sanktionen für Russland bleiben aus.
Einmal mehr verteidigte FIFA-Präsident Gianni Infantino auf dem Kongress in Doha seine katarischen Freunde energisch, er kündigte seine Bereitschaft zur Wiederwahl an - und blickte danach mit einem breiten Grinsen voller Genugtuung in den gewaltigen Kongresssaal. Es wirkte, als hätte es die eindrücklichen Bilder und die emotionalen Worte des ukrainischen Verbandspräsidenten Andrij Pawelko in schusssicherer Weste aus dem Kriegsgebiet nie gegeben. Dieser hatte wegen der russischen Invasion nicht selbst nach Katar reisen, sondern nur ein Video schicken können.
Doch Pawelkos Worte wirkten nach. Und sie überlagerten trotz allem für einen Moment die Diskussionen um die schwierige Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar, den mutigen Auftritt von Norwegens Verbandschefin Lise Klaveness. "Wir möchten keinen Luftalarm hören, wir wollen wieder Fangesänge. Wir wollen wieder volle Stadien statt zerbombter Städte - das sind unsere Ziele", sagte Pawelko in einer Videobotschaft und erhielt vergleichsweise verhaltenen Applaus im Saal. Vielleicht könne der Fußball dabei helfen, "diesen furchtbaren Krieg irgendwann hinter uns zu lassen".
Anders als die russische Delegation hatte er die Reise nach Doha nicht antreten können. Der Ausschluss russischer Teams wurde zwar bereits am Vortag durch das FIFA-Council bestätigt, Sanktionen für den Verband gab es aber nicht.

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