Fetisch Untergang

Der Brasilianer Sebastião Salgado ist einer der berühmtesten Fotografen der Welt, Friedenspreisträger und engagierter Umweltschützer. Doch ausgerechnet seine ästhetisch perfekten Amazonas-Bilder entpuppen sich als zutiefst widersprüchlich. Und schüren einen Verdacht.

Sebastião Salgado hat seinen Blick auf Amazonien gerichtet. „Für mich“, schreibt er im Vorwort zu seinem Projekt „Amazônia“, „ist dies die allerletzte Grenze, ein eigenes geheimnisvolles Universum, in dem die ungeheure Kraft der Natur wie an keinem Ort auf der Erde zu spüren ist.“ Auch wenn der Topos der „letzten Grenze“ pathetisch klingt, nimmt man Salgado ab, dass er mit dieser „Kraft“ auf Du und Du steht. Und dennoch treten in diesem gut vier Kilogramm schweren coffeetable book die Widersprüche zwischen Intention und Ausführung zutage.