Fernwärme oder Gas? Hier sparen Sie aktuell überraschend mehr Geld
Frankfurter Rundschau
Wer ein Haus baut, macht sich aufgrund der gestiegenen Energiepreise Gedanken, womit er in Zukunft kostengünstig heizen kann. Fernwärme oder doch Gas?
Die Inflation macht vielen Menschen hierzulande zu schaffen. Häuslebauer sind zu Recht in Sorge: Schließlich steigen der Leitzins sowie die Energiepreise enorm an. Manche schauen bereits mit Schrecken gen Winter und fürchten sich vor den anstehenden Kosten. Wer ein Haus baut, stellt sich daher aktuell besonders die Fragen, wie er in Zukunft heizen soll. Wo kann ich noch am meisten Geld sparen: mit Fernwärme oder doch sogar Gas? Grundsätzlich haben beide Heizarten ihre Vor- und Nachteile.
Bei der Fernwärme werden Gebäude und Häuser über Rohrleitungen von Energieträgern wie Kraftwerken geheizt und mit warmem Wasser versorgt. Anders sieht es hingegen bei Gas aus. Bei dieser Heizmethode wird die Wärme direkt in den eigenen vier Wänden erzeugt. Wofür man sich beim Haus entscheidet, hängt allerdings nicht nur von den Kosten, sondern auch den örtlichen Bedingungen ab bzw. was man selbst bevorzugt.
Das Interessante daran: Obwohl Gas zurzeit teurer wird, sind die Kosten dennoch niedriger als die der Fernwärme. Insgesamt sind sie durchschnittlich pro Gebäudequadratmeter zwei Euro günstiger. Doch im Gegensatz zur Fernwärme entstehen einige Anschaffungskosten, unter anderem für moderne Brennsysteme und Gastanks, falls es keinen direkten Gasanschluss gibt. Ein weiterer Pluspunkt für Gas ist jedoch, dass man, falls der Anbieter zu teuer wird, reibungslos und schnell zu einem anderen wechseln kann.
Dennoch wird man um die Gasumlage, die die Bundesregierung im Juli 2022 beschlossen hat, nicht drumherum kommen. Demnach soll sie 2,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) betragen, bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden macht das laut dem Spiegel ein Plus von fast 500 Euro im Jahr. Doch Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Die Grünen) hat bereits „zielgenauere Entlastungen für Bürger und Bürgerinnen“ angekündigt.
Wer Fernwärme nutzt, hat zudem nicht die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln, da es weniger davon gibt. Meist beliefern einen die örtlichen Stadtwerke über ihr Wärmenetz, weshalb man oftmals sehr abhängig ist. Fallen Preiserhöhungen an, muss man diese meist billigend in Kauf nehmen. Zudem braucht es in vielen Fällen zusätzlich einen Warmwasserboiler oder einen Durchlauferhitzer. Das bedeutet, dass der Fernwärmeanbieter das Wasser nicht warm zur Verfügung stellt, sondern es erst in den eigenen vier Wänden über ein weiteres Gerät erwärmt werden muss.