Fernwärme braucht zusätzliche Milliardeninvestition
n-tv
Um die Klimaziele zu erreichen, sollen mehr Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Fernwärme ist dabei bislang Hoffnungsträgerin und gute Alternative zur elektrischen Wärmepumpe. Doch der Ausbau des Netzes wird teurer als geplant. Auch die Förderung reicht nicht aus.
Der geplante Ausbau der Fernwärmenetze in Deutschland droht deutlich teurer zu werden als bislang angenommen. Die Prognos AG geht aktuell für den Zeitraum bis 2030 von einem Investitionsvolumen von 43,5 Milliarden Euro aus, wie sie in Frankfurt berichtet. Im Vergleich zur ursprünglichen Studie erhöht sich der Investitionsbedarf bis 2030 um 10,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 ging die Studie noch von 32,9 Milliarden Euro aus. Auftraggeber der Untersuchung sind der Fernwärme-Spitzenverband AGFW und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU).
Bis 2030 soll zudem nach politischen Vorgaben der Anteil aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme auf mindestens die Hälfte des Fernwärmeangebots erhöht werden. Mittelfristig sollen mindestens 100.000 Gebäude pro Jahr neu an das Netz angeschlossen werden. 2045 sollen rund 3,6 Millionen Wohngebäude mit 14 Millionen Wohneinheiten über Fernwärme geheizt und mit warmem Wasser versorgt werden.
Aus dem höheren Investitionsbedarf leiten die Verbände auch einen höheren Förderbedarf ab. Der Neuauflage der Studie zufolge beträgt der jährliche Förderbedarf nun bei etwa 3,4 Milliarden Euro bis 2030. Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) sei inhaltlich gut, aber nicht finanziert. Die bisherige "Bundesförderung für effiziente Wärmenetze" ist bis Ende 2028 befristet und insgesamt mit 3,5 Milliarden Euro ausgestattet. Dies reiche bei weitem nicht aus, damit die Wärmenetze ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten könnten.