Fels in der Brandung
Frankfurter Rundschau
Pickford, Donnarumma oder Courtois bilden einen echten Rückhalt - die Entwicklung bei den Torhütern beobachtet der DFB mit Sorge
Gianluigi Donnarumma schaut schon aus wie ein Fels in der Brandung. Italiens Nationaltorwart ist eine imposante Gestalt von riesenhafter Erscheinung. Gefühlt mehr als 1,96 Meter groß und 90 Kilogramm schwer. Gesegnet mit einer Bärenruhe. Als könne ihn heute und morgen nichts erschüttern. Die nächste Prüfung erwartet das frühreife Torwart-Wunderkind nun im EM-Achtelfinale gegen Belgien in München – im Wohnzimmer des fünffachen Welttorhüters Manuel Neuer, als dessen legitimer Erbe der zu Paris St. Germain wechselnde Schlussmann längst gilt. Mit gerade 22. Neuer hingegen hat wohl sein vielleicht schwächstes Turnier gespielt, auf jeden Fall präsentierte sich der 35-Jährige über die vier Partien nicht in Bestform, was die deutsche Nationaltorhüterin und ARD-Expertin Almuth Schult nach dem Achtelfinalaus sehr prägnant aussprach. „Er weiß selbst, dass er einige Szenen besser lösen kann.“ Deutschlands Nationaltorwart verlor letztlich auch das Duell gegen Englands Jordan Pickford: Während Neuer mit sieben Gegentoren ausschied, reist sein Gegenüber ohne jedes Gegentor zum Viertelfinale nach Rom. Die Three Lions träumen auch deshalb vom ersten EM-Titel, weil da endlich einer ist, der wieder Rückendeckung gibt. Vorbei, dass sich das Mutterland des Fußballs seines Torhüters schämte. Vor der WM 2018 machte Trainer Gareth Southgate den heute 27 Jahre alten Keeper vom FC Everton zur Nummer eins, der gereift wirkt. Viele Kollegen leisteten sich hingegen fast slapstickartige Aussetzer: Wojciech Szczesny (Polen) oder Lukas Hradecky (Finnland) konnten für ihre Eigentore zwar wenig, aber Martin Dubravka (Slowakei) schmetterte den Ball hinter die Linie, Unai Simon (Spanien) ließ einen Rückpass über den Fuß ins Tor gleiten.More Related News