Fehltage wegen psychischer Krankheiten auf Rekordstand
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Noch nie zuvor fielen die bayerischen Beschäftigten so oft wegen psychischer Krankheiten aus wie 2021. Das könnte auch mit der Pandemie zusammenhängen: Vor allem Anpassungsstörungen nahmen zu. Und eine Berufsgruppe ist besonders betroffen.
München (dpa/lby)- Bayerische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor wegen psychischer Krankheiten am Arbeitsplatz gefehlt. Rein statistisch fiel jeder versicherte Erwerbstätige im Schnitt 2,38 Tage lang wegen Depressionen, Zwängen oder Anpassungsstörungen aus, wie aus dem repräsentativen Psychreport Bayern der Krankenkasse DAK hervorgeht. Das bedeutet eine Zunahme um 50 Prozent binnen zehn Jahren. "Im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen der vergangenen Jahre gibt es keine Entwicklung, die gravierender wäre", heißt es dazu im Report, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zum Vergleich: Die Krankentage insgesamt stiegen lediglich um acht Prozent an.
Besonders betroffen sind Frauen: Je 100 Versicherter erkrankten knapp 8, in Summe fielen dabei 294 Fehltage an. Bei den Männern erkrankten knapp 5, die Fehltage beliefen sich auf 191. Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Fehltagen der Frauen ein Plus um 5 Prozent, bei den Männern um 3 Prozent. Im Schnitt waren psychisch erkrankte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im vergangenen Jahr fast 39 Tage lang krankgeschrieben.
Die meisten Fehltage entfielen weiterhin auf Depressionen (94 Tage je 100 Versicherter). Es folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen (56 Tage), bei denen es im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 einen Anstieg um 24 Prozent gab.