Fehlerfestival – Deutsche im stürmischen Staffelrennen zu schwach
Die Welt
Die Chance war da, aber die deutschen Biathleten ließen sie ungenutzt: Im Staffelrennen der WM in Oberhof kommen die deutschen Männer fast vier Minuten nach Überraschungssieger Frankreich ins Ziel. Das vierte Schießen verkommt zum Chaos.
Es sollte endlich die erste Medaille für die deutschen Männer bei den Biathlon-Weltmeisterschaften werden. Nicht Gold, aber Silber hinter den hochfavorisierten Norwegern war möglich, das hatte die Saison schließlich gezeigt. Und es würde so schön passen: Damals, bei der Heim-WM 2004 an selber Stelle, war die deutsche Staffel in der Besetzung Frank Luck, Rico Groß, Sven Fischer und Michael Greis in überragender Form. Mit nur zwei Schießfehlern verwiesen sie Norwegen und Frankreich auf die Plätze zwei und drei.
Von solch einer Schießleistung aber konnten die deutschen an diesem Samstag nur träumen. Das hatte auch mit dem Wind zu tun, der fast zu einer Rennabsage geführt hatte und nun das vierte Schießen ins Chaos stürzte. Die Leibchen und Haare der Athleten wehten am Schießstand, die Fehler waren kaum noch zählbar, in der Strafrunde herrschte Hochbetrieb. Dass am Ende aber die anderen jubelten und Frankreich überraschend vor Norwegen und Schweden gewann, hat weniger damit als mit der Gesamtleistung der Deutschen zu tun.