Fed-Protokolle würgen Erholung der Wall Street ab
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Im September steigen die Erzeugerpreise in den USA deutlich stärker als erwartet. An der Wall Street fürchten Anleger daher weiter große Zinsschritte der US-Notenbank. Die Protokolle der letzten Leitzins-Sitzung deuten genau darauf hin. Denoch können Pepsi und Coca-Cola punkten.
Nach der jüngsten Talfahrt tasten sich Anleger an die Wall Street zurück. Die Aussicht auf ein anhaltend strammes Zinserhöhungstempo der US-Notenbank Fed dämpfte ihre Kauflaune allerdings erheblich. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Mittwoch 0,10 Prozentpunkte niedriger bei 29.210 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 0,3 Prozent zurück auf 3577 Punkte. Der technologielastige Nasdaq schloss 0,1 Prozentpunkte im Minus bei 10.417 Punkten.
Die jüngste Hiobsbotschaft lieferten die US-Erzeugerpreise. Sie stiegen im September im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent und damit doppelt so stark wie erwartet. Außerdem verringerte sich die Teuerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger stark als erhofft. Die Inflation sei hartnäckig und die Spekulationen auf eine Entspannung verfrüht, sagte Joe Saluzzi, Manager beim Brokerhaus Themis. Daher werde die Fed die Zinsen weiter in großen Schritten erhöhen. Ein schnelles Ende dieser Phase sei nicht in Sicht. Bei Investoren gilt als sicher, dass die Fed den Leitzins Anfang November das vierte Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anhebt.
Darauf deuten auch die veröffentlichten Fed-Protokolle der Zinssitzung im September hin. In der Sitzung waren sich die amerikanischen Währungshüter einig, dass sie den Leitzins auf ein Niveau erhöhen müssen, das restriktiver ist - also die Wirtschaft stärker zügelt. Danach gelte es, dieses Niveau für einige Zeit zu halten. Mehrere Diskussionsteilnehmer hielten es für wichtig, den Umfang weiterer geldpolitischer Straffungen zu "justieren", um das Risiko erheblicher negativer Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten zu mindern.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.