Fed-Chef Powell bremst gute Laune an der Wall Street
n-tv
Nach der US-Wahlrally stehen die Zeichen an der Wall Street auf Konsolidierung. Fed-Chef Powell gießt zusätzlich Wasser in den Wein und spricht sich gegen zu große Eile bei weiteren Zinssenkungen aus.
Äußerungen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell und die jüngsten Konjunkturdaten stimmen die Anleger an der Wall Street vorsichtig. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Abend 0,5 Prozent tiefer auf 43.750 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 19.107 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 5949 Stellen ein. An der Wall Street dämpften Powells Äußerungen die Hoffnung auf eine Zinssenkung von 25 Basispunkten im Dezember. "Die Äußerungen haben die zuvor sehr optimistischen Aussichten auf Zinssenkungen weiter eingetrübt", sagte Adam Hetts, Global Head of Multi-Asset bei Janus Henderson Investors.
Powell hatte gesagt, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) angesichts der starken Wirtschaft keine Zinssenkungen überstürzen müsse. Die US-Erzeugerpreise, die als früher Hinweisgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise gelten, stiegen im Oktober etwas stärker als erwartet. Außerdem lagen die jüngsten Zahlen für die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe unter den Erwartungen. "Die Anleger scheinen jetzt eine Bestandsaufnahme zu machen und sind unsicher, ob sie ihre Portfolios aufstocken sollen", kommentierte David Morrison, Chefanalyst beim Broker Trade Nation.
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem Tapestry mit einem Plus von 12,8 Prozent. Das US-Luxusunternehmen will für die Übernahme der Michael-Kors-Mutter Capri angesichts kartellrechtlicher Hürden nicht weiter kämpfen. Die Capri-Aktie baute ihre anfänglichen Verluste wieder ab und rückte um 4,4 Prozent vor. Gefragt waren auch Walt Disney, die um mehr als sechs Prozent zulegten. Der Erfolg des Kinofilms "Deadpool & Wolverine" verhalf dem Unterhaltungskonzern zu einem überraschend starken Ergebnis für das abgelaufene Quartal.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.