FDP will von Hinz Antworten zu neuem Lebensmittelskandal
n-tv
Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach Bekanntwerden des neuen Lebensmittelskandals in Hessen hat die oppositionelle FDP von Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) Aufklärung im Landtag gefordert. "Gut zwei Jahre nach dem Wilke-Wurst-Skandal hat die Ministerin einen weiteren Lebensmittelskandal zu verantworten, und erneut sind die Mängel nicht durch funktionierende Kontrollen aufgefallen", teilte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der FDP, Wiebke Knell, am Dienstag mit. Erst ein Todesfall und Erkrankungen hätten zu einem Bekanntwerden geführt. "Frau Hinz muss sich jetzt erklären und transparent darlegen, wie es zu dem erneuten Skandal kommen konnte und wie sie einen dritten Skandal vermeiden will." Hierzu solle die Ministerin in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Verbraucherschutz berichten.
Die hessische SPD forderte schon am Wochenende Hinz auf, persönliche Konsequenzen zu ziehen. Die größte Oppositionspartei im Landtag verwies ebenfalls auf den Skandal um den nordhessischen Wursthersteller Wilke und warf Hinz Tatenlosigkeit sowie bewusstes in Kauf nehmen von Menschenleben vor. Die Firma Wilke wurde im Oktober 2019 geschlossen, nachdem in Produkten Listerien-Keime nachgewiesen worden waren. 37 Fälle von Listerioseerkrankung wurden den Gesundheitsämtern gemeldet. Wie viele Menschen deshalb nachweislich geschädigt wurden, wird bis heute ermittelt.