FDP-Außenpolitiker Lambsdorff hält Absage an Steinmeier für großen Fehler
Die Welt
Alexander Graf Lambsdorff befürchtet ein „diplomatisches ‚Trainwreck‘“ und erklärt beim Fernsehsender WELT: „Ganz sicher ist, dass der Bundeskanzler jetzt jedenfalls kurzfristig nicht nach Kiew fahren kann.“
FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff hat die ukrainische Absage des geplanten Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Fehlentscheidung“ und „diplomatisches ‚Trainwreck‘“ bezeichnet. Kanzler Olaf Scholz könne nun auf keinen Fall nach Kiew fahren, ohne dabei den Bundespräsidenten zu beschädigen. Im Fernsehsender WELT sagte Lambsdorff:
„Man wollte in Kiew den Mann haben, der entscheiden könnte, welche Waffen geliefert werden – das ist Olaf Scholz, nicht Frank Walter Steinmeier. Trotzdem hätte man Steinmeier empfangen müssen. Das war der Fehler. Und was jetzt in den nächsten Monaten passiert, entscheidet sich in erster Linie auf dem Schlachtfeld. Diplomatisch ist vollkommen klar: Im Moment kann der Bundeskanzler nicht fahren, das wäre ein Affront eines Verfassungsorgans der Bundesrepublik Deutschland gegen ein anderes, und das tut man einfach nicht.“