
FC Bundestag will AfD-Mitglieder rauswerfen
n-tv
Auch Abgeordnete des deutschen Parlaments spielen Fußball - beim FC Bundestag. Zukünftig sollen dabei aber Vertreter der AfD nicht mehr erwünscht sein. Doch die Partei kündigt schon an, juristisch dagegen vorgehen zu wollen.
Der FC Bundestag will keine Mitglieder der AfD mehr in seinen Reihen dulden. Eine Mitgliedschaft in der AfD sei nicht vereinbar mit einer Mitgliedschaft in dem parteiübergreifenden Fußballverein, stellte die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend in einer Abstimmung fest, wie der Kapitän des Vereins, Mahmut Özdemir, mitteilte. Nach einer Aussprache habe sich eine Mehrheit von 29 Abgeordneten bei 11 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen dafür ausgesprochen. Der Vorstand wurde beauftragt, die notwendigen Gespräche und Maßnahmen einzuleiten.
Der FC Bundestag beschäftigt sich Özdemir zufolge seit 2017 mit der Frage der Vereinbarkeit der AfD-Mitgliedschaft im FC Bundestag. In jenem Jahr sei auch in der Satzung des Vereins festgehalten worden, dass der FC Bundestag als Zusammenschluss von Abgeordneten des Deutschen Bundestages "überparteilich und interfraktionell die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des parlamentarischen Systems der Bundesrepublik Deutschland" vertrete. "Er steht dabei für Weltoffenheit, Völkerverständigung sowie Toleranz und positioniert sich klar gegen jede Form von Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus sowie fremdenfeindliche Bestrebungen", heißt es darin.
"Eine Mitgliedschaft in der AfD bedeutet, dass jedes einzelne Mitglied sich billigend in einer Gemeinschaft befindet, die diese zitierten Werte der Satzung in Zweifel zieht", erklärte Özdemir weiter. Er bezog sich dabei auf den Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.