FC Bayern und BVB sind vereint in der Fassungslosigkeit
n-tv
Der FC Bayern München verpasst den Befreiungsschlag - und Verfolger Borussia Dortmund schafft es nicht, für den Serienmeister alles noch viel schlimmer zu machen. Beim FC Bayern ärgern sie sich weiter, aber beim BVB ist der Trainer richtig sauer.
Lothar Matthäus legte sich wenige Minuten nach dem Abpfiff schon fest: "So kannst du nicht Meister werden, also werden es wieder die Bayern", sagte der Sky-Experte über Borussia Dortmund und den turbulenten, völlig fahrlässigen Punktverlust des Verteidigers bei Abstiegskandidat VfB Stuttgart. 2:0 hatte der BVB geführt, war in Überzahl, kassierte den Ausgleich, sah in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Gio Reynas Treffer wieder wie der sichere Sieger aus - und stand drei Minuten später durch den Treffer von Silas wieder mit nur einem Punkt da. Dabei blieb es.
"Brutal enttäuscht" war Trainer Edin Terzic hinterher. Und stand kurz vor der Kapitulation im Kampf um die Meisterschaft: "Es gibt Gründe, warum wir es nicht geschafft haben in den letzten zehn Jahren, ganz oben zu stehen", spannte Terzic auf der Pressekonferenz nach dem Spiel den ganz großen Bogen vom achten und bislang letzten Meistertitel des BVB 2012 bis heute. "Es gibt Gründe, wieso ich in den letzten Wochen häufiger dafür kritisiert wurde, dass wir sehr demütig mit dieser Situation umgehen, in der wir sind", erklärte er.
Wohlwissend, dass Matthäus natürlich recht hatte: Der Tabellenführer Bayern München hatte parallel seine Krise fortgesetzt, spielte seinerseits nur 1:1 gegen Abstiegskandidat Hoffenheim. Der Rekord- und Serienmeister bietet dem Verfolger so viel an wie selten. Und das verwunderte den neuen Trainer Thomas Tuchel, der sich bei der 0:3-Pleite bei Manchester City unter der Woche noch in seine Mannschaft "schockverliebt" hatte.
Alles ist angerichtet für Werder Bremen. Weil der FSV Mainz 05 überraschend bei Union Berlin unterliegt, könnte der Altmeister mit einem Sieg gegen Augsburg auf einen Europapokalrang springen. Das klingt machbar, denken die Fans am Weserstrand. Doch Samuel Essende überrumpelt die Elf von Trainer Werner.