FC Bayern und Borussia Dortmund enttäuschen
DW
Am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga überraschen der FC Bayern und Borussia Dortmund mit schwachen Auftritten. Arminia Bielefeld und der VfB Stuttgart bangen um den Klassenerhalt. Spannend bleibt der Kampf um Europa.
"Die Leistung sollte uns zu denken geben!" Bayern Münchens Mittelfeldspieler Joshua Kimmich war nach dem enttäuschenden 1:3 seiner Mannschaft beim FSV Mainz 05 verständlicherweise nicht zufrieden. Auch er hatte es nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Eine Erklärung dafür gab es nicht. "Natürlich sind wir letzte Woche deutscher Meister geworden", sagte Kimmich. "Trotzdem ist uns das in dieser Saison viel zu oft passiert." Fünf Münchener Niederlagen in einer Saison, das gab es zuletzt vor sieben Jahren.
Entsprechend bedient war auch Trainer Julian Nagelsmann, der in Mainz nur mit einer B-Elf - unter anderem ohne Manuel Neuer und Thomas Müller - angetreten war: "Wenn es so wirkt, als ob wir irgendeinen Dienst abhalten müssen und keine Leidenschaft da ist, ist der Punkt erreicht, wo wir etwas verändern müssen. Da sind wir gerade", sagte der 34-Jährige und musste sich anschließend Kritik von der Konkurrenz anhören - auch weil viele seiner Spieler nach der Pleite erstmal zu einem Kurztrip nach Ibiza aufbrachen.
"Ich würde so etwas auf jeden Fall nicht erlauben, so etwas käme mir nicht in den Sinn", sagte Felix Magath, der Trainer von Hertha BSC, am Sonntag der "BILD". "Einmal ist eine Meisterfeier ja verständlich, aber nicht drei Wochen lang", stänkerte Magath, der darauf hofft, dass die Bayern am kommenden Wochenende gegen Herthas Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart eine bessere Leistung zeigen. "Das ist sehr clever von ihm. Das wird er nicht ganz uneigennützig machen", ätzte Nagelsmann zurück und riet seinem Kollegen, sich das Spiel anzuschauen: "Dann kann er bei mir anrufen. Ich spreche jetzt auch nicht über die Leistung von Hertha."
Die Stuttgarter sind deswegen noch im Rennen um den Klassenerhalt, weil sie durch ein spätes Tor gegen den VfL Wolfsburg noch ein Unentschieden schafften. Mit 29 Punkten liegen sie zwei Spieltage vor Schluss vier Punkte hinter den Berlinern (33) auf dem Relegationsplatz.
Zwei Punkte hinter dem VfB hat auch Arminia Bielefeld (27) noch Chancen, die Klasse zu halten - auch wenn der Verbleib in der Bundesliga nur noch an einem dünnen Faden hängt. Die Arminen holten im "Abstiegsendspiel" gegen Magaths Hertha einen Punkt - ebenfalls durch ein spätes Tor zum 1:1. "Blickt man auf die anderen Ergebnisse, kann es noch wertvoll werden", sagte Bielefelds Trainer Marco Kostmann und machte sich und seinem Team Mut. "Wir sind noch dabei: Arminia Bielefeld ist zwei Spieltage vor Schluss in der Lage, die 1. Bundesliga zu halten."