
FC Bayern entgeht der heftigen Konfrontation
n-tv
Am Ende wurde es wohl auch dem FC Bayern etwas zu heikel. Sechs Tage lang ließen sie Jérôme Boateng an der Säbener Straße trainieren, betonten immer wieder die Unschuldsvermutung - nur um doch noch einmal die Wende zu vollziehen.
Matthijs de Ligt drohte dem FC Bayern wochenlang zu fehlen. Eine Hiobsbotschaft für die Münchner. Sollte es so kommen, würde die letzte, weil einzige Alternative in der Innenverteidigung des Rekordmeisters wegbrechen. Das machte deutlich: Coach Thomas Tuchel hatte mit seinen ständigen und lauten Klagen über den zu "dünnen" Kader nur eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen, die einer nicht gut ausbalancierten Transferpolitik des Klubs. Die war im Sommer vom gigantischen Transfer von Superstar Harry Kane überlagert worden.
Der Klub wollte reagieren, das Versäumnis des Sommers korrigieren und auf dem Transfermarkt zuschlagen. Der ist bekanntermaßen geschlossen. Zumindest für Spieler in fester Anstellung. Für Jobsuchende dagegen nicht. Einer von ihnen ist Rio-Weltmeister Jérôme Boateng. Der kehrte als Trainingsgast zum Rekordmeister zurück. An den Ort, an dem er die größten Erfolge seine Karriere gefeiert hat. An dem er zweimal die Champions League gewann, unzählige Male Deutscher Meister wurde und dann vom Hof gejagt wurde. Und nun doch nicht erneut das Trikot tragen wird. Der Rekordmeister verkündete am Freitagabend, dass Boateng keinen Vertrag bekommt.
"Inzwischen können Dayot Upamecano und Min-Jae Kim wieder schmerzfrei spielen, auch Matthijs de Ligt befindet sich auf dem Weg der Besserung, sodass sich die personelle Situation in der Innenverteidigung entspannt hat", heißt es in der Mitteilung des Klubs. "In der Betrachtung aller Aspekte hat der FC Bayern jetzt entschieden, auf eine Verpflichtung von Jérôme Boateng zu verzichten."

Der Rechtsstreit um die norwegischen Skispringer wegen ihrer manipulierten Anzüge zieht sich weiter hin. Ein Freispruch ist wohl vom Tisch, denn Marius Lindvik und Johann André Forfang werden jetzt wegen Verstößen gegen den FIS-Ethikkodex angeklagt. Doch Andreas Wellinger profitiert davon voraussichtlich nicht.

Am Sonntag jubeln Trainer Oliver Glasner und sein Crystal Palace über den Gewinn des Community Shields, am Montag erleiden sie abseits des Rasens eine Niederlage: Das Team darf nicht in der Europa League spielen. Das hat nichts mit der sportlichen Qualifikation zu tun, sondern liegt am Bürokratischen.