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Fast wie Familie – So sollen Freunde und Mitbewohner neue Rechte bekommen
Die Welt
Künftig sollen sich Freunde zu „Verantwortungsgemeinschaften“ zusammentun können. Es geht um Auskunfts- und Vertretungsrechte der Mitglieder – aber auch um finanzielle Vorteile. In der Union werden ein ideologisch getriebener Umbau der Gesellschaft sowie die Vielehe befürchtet.
In einer Gesellschaft, die älter wird und in der Beziehungen längst nicht mehr fürs Leben halten, werden Wahlverwandtschaften immer wichtiger: Die alten Freunde, die in einer Senioren-WG zusammenziehen. Die beiden alleinerziehenden Mütter, die sich Wohnung und Kinderbetreuung teilen. Der Student, der seinen Stiefvater pflegt. Oder die Singles, die zwar alleine leben, aber nicht einsam sind: Weil sie enge Freunde haben, mit denen sie Tisch und Tresen teilen, aber nicht das Bett.
Manchmal sind solche Beziehungen sogar enger als biologische Familienbande. Doch wenn es um das Auskunftsrecht im Krankenhaus geht, um die Nachfolge im Mietvertrag, die Vertretung bei Behördengängen oder auch nur den Elternabend in der Schule sind Wahlverwandte außen vor. Ein Anachronismus, wie die Ampel-Regierung findet. Sie will jetzt ein neues Rechtsinstitut schaffen, um Verbindungen jenseits von Ehe und Lebenspartnerschaft rechtlich abzusichern: die sogenannte Verantwortungsgemeinschaft.